Aus der Lamäng: „Nom Nom Nom“ von Sleaford Mods und Hot Chip

Sleaford Mods und Hot Chip haben in den Abbey Road Studios eine gemeinsame Single aus dem Boden gestampft (Foto: Rough Trade)

„Nom Nom Nom“ heißt einer von zwei neuen Songs, die Sleaford Mods und Hot Chip gemeinsam aufgenommen haben. Auf den ersten Blick mag diese Paarung eher ungewöhnlich erscheinen. So steht das Londoner Projekt eher für liebevoll ausgearbeiteten, meist clubtauglichen Elektropop. Sicherlich haben auch sie gelegentlich auch einmal einen raueren Track wie „Freakout/Release“. Aber selbst solch ungestümere Stücke sind fein durcharrangiert. Auf der anderen Seite steht das Duo Sleaford Mods, das froh ist, nicht in London zu wohnen, sondern im bodenständigen Nottingham. In mehr als einem Jahrzehnt haben MC Jason Williamson und Beatmaker Andrew Fearn sich trotz ihres Erfolgs nie verbogen oder vom Zugriff auf bessere Produktionsmittel verführen lassen. Während Williamsons Texte noch immer als schmuckloser, aber eloquenter Ausdruck seiner Unzufriedenheit daherkommen, bleiben Fearns Beats rudimentär und räudig.

Zur „Hot-Mods“-Kooperation kam es, als Hot Chip die Grummelköpfe aus den Midlands zu einer Session in den sagenumwobenen Abbey Road Studios einluden. Im Rahmen der „Lock-In“-Session-Reihe fanden sich die sieben Musiker ohne große Vorbereitung in den heiligen Hallen ein. „Vor Ort haben wir uns einfach aus der Lamäng der Sache hingegeben“, erklärt Williamson. Unseren Track des Tages versteht er als „lyrische Fortsetzung unseres Albums ‚UK Grim‘ über Andrews Keyboard-Riff, das von Hot Chip weitergeführt wird und mit einem hervorragenden Refrain von Alexis endet“. Die B-Seite „Cat Burglar“ wiederum beschreibt er als „schrägen Prog-Rock-meets-B-52’s-Jam, der die schmalen Gänge der modernen menschlichen Erfahrung erkundet“. Die Erlöse aus den Singleverkäufen gehen an die Hilfsorganisation War Child.

Die Single „Nom Nom Nom / Cat Burglar“ von Sleaford Mods und Hot Chip ist digital auf dem Label Domino erschienen und als 7-Zoll-Vinyl bei Friendly Records. Der Song ihrer A-Seite ist heute unser Track des Tages. Hört und seht ihn Euch hier an: