„Not A Go“: Foamboy wollen raus aus der „Flirtationship“

Haben keine Lust auf Beziehungen, die auf der Stelle treten: Foamboy (Foto: Wasserman Music)

In seiner neuen Single „Not A Go“ singt das US-amerikanische Duo Foamboy davon, in einer sogenannten „Flirtationship“ gefangen zu sein. Mit diesem Kofferwort aus „Flirtation“ und „Relationship“ bezeichnet man eine bestimmte Art von Beziehung, die nie richtig losgeht. Eine Beziehung nämlich, die zwar auf gegenseitiger Anziehung basiert, aber nie über das Flirt-Stadium hinausgeht. Für eine Weile kann das sicherlich aufregend sein, aber irgendwann wird es fad, wenn keine der beiden Seiten sich dazu bequemt, Ernst zu machen. „Das wird alles nichts“, singt Katy Ohsiek, eine Hälfte der Formation aus Portland, Oregon, sinngemäß. Zum Hintergrund sagt sie: „Es geht darum, die eigene Identität zurückzuerobern! Ich ertappte mich dabei, wie ich versuchte, meinen Kurzhaarschnitt schneller wachsen zu lassen, um weiblicher auszusehen und dieser Person zu gefallen, und merkte dann, dass das sinnlos war! Und egal, wie lang mein Haar war, dieser Typ hatte keine anderen Absichten, als meine Zeit zu verschwenden.“

Aus ihren Worten spricht zwar eine gehörige Portion Desillusionierung, aber Trübsal wird hier nicht geblasen. Auf dem fast discoiden Indie-Synth-Pop-Beat klingen Ohsiek und ihr Bandkollege Wil Bakula eher entschlossen, Zelte ab- und zu neuen Ufern aufzubrechen. Im Jahr 2021 brachte die Band ihren ersten Longplayer „My Sober Daydream“ heraus. Darauf fusionierte sie Indie-Gitarrenpop mit funky Beats und jazzigen Akkorden. Thematisch drehte sich das Album um Identität, Beziehungen, Gender-Dynamik und den Spätkapitalismus. Beste Voraussetzungen also für ein Gen-Z-Hitalbum – und doch blieb die Platte weitgehend unbeachtet. Zum Glück machen Foamboy unbeirrt weiter und ihre neue Single ist sogar ihr bislang tanzbarstes Stück geworden.

Die Single „Not A Go“ von Foamboy ist auf dem Label N.I.T.A. erschienen und heute unser Track des Tages. Hört ihn Euch hier an: