Cover-Artwort zur LP „Prismatics“ von Cate Brooks
Unser heutiger Track des Tages „Prismatics“ eröffnet die ebenso betitelte neue LP der britischen Synth-Musikerin Cate Brooks. Unter ihren diversen Pseudonymen gehört die englische Musikerin zu den zentralen Namen des Labels Ghost Box Records. Dieses steht seit zwei Jahrzehnten für eine sehr eigene Ästhetik, sowohl visuell als auch, was die Sounds und die Produktionsweisen angeht. Gerne wird dieser Stil mit dem Begriff „Hauntology“, beziehungsweise „hauntologisch“ beschrieben. Es ist eine Ästhetik der Heimsuchung durch uneingelöste Zukunftsversprechen der 60er- und 70er-Jahre, durchdrungen von Samples und Bildern aus einem aufgeschlossenen, naiveren und besser finanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Wichtige Rollen bekleiden daneben Library Music, analoges Equipment und frühe Synthexperimente, die im halbblinden Rückspiegel zu etwas Traumartigem verschwimmen.
Im Umgang mit frühen Analogsynths und analogen Modularsystemen ist Brooks eine ebenso ausgemachte Expertin wie auf dem Feld früher Computer-Klangsynthese. Doch nicht nur steht sie mit dem Geist in prähistorischen Maschinen auf Du und Du. Sie versteht sich auch darauf, aus ihren historischen Kontexten neuen Mehrwert zu schaffen. Besonders bekannt ist Brooks für ihre Arbeit als The Advisory Circle, solo, aber auch mit Ghost-Box-Mitbegründer Jim Jupp alias Belbury Poly und John Foxx. Das Ghost-Box-Schwesterlabel Belbury Music beschreibt Brooks‘ neues Album als „leuchtende und kühne Sammlung von Unternehmens-Electronica, teilweise inspiriert von Werbe- und TV-Musik der frühen bis mittleren 1980er-Jahre. Es fängt einen Augenblick ein, in dem analoge Technologien gerade den Weg für Computer und digitale Medien freimachen.“
Das Album „Prismatics“ von Cate Brooks ist auf dem Label Belbury Music erschienen. Das Titelstück der LP ist heute unser Track des Tages. Hört und seht es Euch hier an: