Bordermusic Good Time Charlie's Got The Blues

Wie immer im Herbst regnet es förmlich neue Alben, die besten und relevanten hat Bordermusic für Euch rausgesucht. Musik von u.a. JD McPherson, Melanie de Biasio, Andrew Weathers, Billy Childish. Dazu auch dieses Mal eine weitere Ausgabe der Bordermusic Sessions, heute mit einem exklusiven Song von Frankie Lee.
Mit 33 Jahren veröffentlichte Frankie Lee 2015 sein Debüt “American Dreamer“, nicht unbedingt das typische Alter für ein erstes Album. Im Allgemeinen legt der aus Minnesota stammende Gitarrist und Sänger keinen großen Wert auf eine typische Karriere als Musiker. Für ihn ist es völlig normal, auf einer Farm oder als Tischler zu arbeiten, anstatt den normalen Wahnsinn aus Release, Promo und Tour zu absolvieren.
Sein Album “American Dreamer“ ist sehr autobiografisch, kein anderer als Frankie Lee selbst ist hier der Träumer. Musikalisch erinnert es an Bob Dylan, Neil Young oder Steve Earl - unter der traditionellen und freundlichen musikalischen Fassade verbirgt sich jedoch inhaltlich sehr viel Wut. Wut auf Investoren, die Städte wie Austin oder Nashville in unbezahlbare Orte verwandeln, Wut auf Konzerne, die es den Farmern unmöglich machen, von ihrer Arbeit zu leben. Er beschreibt ein Amerika, das seinen Traum verloren hat und stattdessen den Celebrities und Stars bei deren Leben zuschaut, erstarrt in Erwartungen und Angst.
Frankie Lee ist viel herum gekommen in den letzten zehn Jahren: in Nashville traf er gleich am ersten Tag Merle Haggard, mit JD van Zandt, dem Sohn des tragischen Country-Großmeisters Townes van Zandt, hat er in Austin Möbel gebaut. Er zog nach Los Angeles und spielte mit den Allah-Las und Cass McCombs, musste mit ansehen, wie sich Freunde und Familie trotz mehrerer Jobs immer weiter verschuldeten und hat selbst immer wieder auf verschiedenen Farmen gearbeitet, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
2014 büßte Frankie Lee bei einem Arbeitsunfall fast seine linke Hand ein. Unfähig zu arbeiten und Gitarre zu spielen zog er sich für eine Weile zurück zu seiner Mutter nach Stillwater, Minnesota und komponierte dort einhändig auf dem Piano die Songs für “American Dreamer“ und verarbeitete seine Erfahrungen der letzten Jahre in seinen Texten. Auf dem Opener “High and Dry“ fordert er “Grow Your Own“: „Meine Freunde glaubten alle, es ginge darum, sein eigenes Dope anzubauen, aber ich meinte Obst und Gemüse. Wahrscheinlich geht es aber um das selbe. Du bist, was du ißt und umgekehrt“. “East Side Blues“ wiederum ist „eine Ode an die Kapitalisten und Investoren die jede einzelne Straße meiner Heimatstadt zerstört und sie durch sinnlosen Müll ohne Substanz ersetzen haben“.
Frankie Lee ist immer noch unterwegs, immer noch wie John Steinbeck in “Travels with Charley“ auf der Suche nach seinem Traum. Momentan nimmt er sein zweites Album auf. Für Bordermusic hat er exklusiv eines seiner Lieblingslieder aufgenommen, ein Cover von “Good Time Charlie's Got The Blues“ von Danny O'Keefe, live mit seinem Nagra Field Recorder und einem Mikrofon auf der Veranda in Stillwater, Minnesota.
Mit 33 Jahren veröffentlichte Frankie Lee 2015 sein Debüt “American Dreamer“, nicht unbedingt das typische Alter für ein erstes Album. Im Allgemeinen legt der aus Minnesota stammende Gitarrist und Sänger keinen großen Wert auf eine typische Karriere als Musiker. Für ihn ist es völlig normal, auf einer Farm oder als Tischler zu arbeiten, anstatt den normalen Wahnsinn aus Release, Promo und Tour zu absolvieren.
Sein Album “American Dreamer“ ist sehr autobiografisch, kein anderer als Frankie Lee selbst ist hier der Träumer. Musikalisch erinnert es an Bob Dylan, Neil Young oder Steve Earl - unter der traditionellen und freundlichen musikalischen Fassade verbirgt sich jedoch inhaltlich sehr viel Wut. Wut auf Investoren, die Städte wie Austin oder Nashville in unbezahlbare Orte verwandeln, Wut auf Konzerne, die es den Farmern unmöglich machen, von ihrer Arbeit zu leben. Er beschreibt ein Amerika, das seinen Traum verloren hat und stattdessen den Celebrities und Stars bei deren Leben zuschaut, erstarrt in Erwartungen und Angst.
Frankie Lee ist viel herum gekommen in den letzten zehn Jahren: in Nashville traf er gleich am ersten Tag Merle Haggard, mit JD van Zandt, dem Sohn des tragischen Country-Großmeisters Townes van Zandt, hat er in Austin Möbel gebaut. Er zog nach Los Angeles und spielte mit den Allah-Las und Cass McCombs, musste mit ansehen, wie sich Freunde und Familie trotz mehrerer Jobs immer weiter verschuldeten und hat selbst immer wieder auf verschiedenen Farmen gearbeitet, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
2014 büßte Frankie Lee bei einem Arbeitsunfall fast seine linke Hand ein. Unfähig zu arbeiten und Gitarre zu spielen zog er sich für eine Weile zurück zu seiner Mutter nach Stillwater, Minnesota und komponierte dort einhändig auf dem Piano die Songs für “American Dreamer“ und verarbeitete seine Erfahrungen der letzten Jahre in seinen Texten. Auf dem Opener “High and Dry“ fordert er “Grow Your Own“: „Meine Freunde glaubten alle, es ginge darum, sein eigenes Dope anzubauen, aber ich meinte Obst und Gemüse. Wahrscheinlich geht es aber um das selbe. Du bist, was du ißt und umgekehrt“. “East Side Blues“ wiederum ist „eine Ode an die Kapitalisten und Investoren die jede einzelne Straße meiner Heimatstadt zerstört und sie durch sinnlosen Müll ohne Substanz ersetzen haben“.
Frankie Lee ist immer noch unterwegs, immer noch wie John Steinbeck in “Travels with Charley“ auf der Suche nach seinem Traum. Momentan nimmt er sein zweites Album auf. Für Bordermusic hat er exklusiv eines seiner Lieblingslieder aufgenommen, ein Cover von “Good Time Charlie's Got The Blues“ von Danny O'Keefe, live mit seinem Nagra Field Recorder und einem Mikrofon auf der Veranda in Stillwater, Minnesota.
Weitere Ausgaben von Bordermusic
Kommentare
TillKober
Ja, wir sind ganz sanfte Cowboys hier bei Bordermusic. Aber auch zart. Und ein wenig soft. Vielen Dank!
elisa_
Wunderwunderschön! So sanft! Vielen Dank - hach!
Eingeloggte "Freunde von ByteFM" können Kommentare hinterlassen.
Playlist
1. |
Frankie Lee / Where Do We Belong American Dreamer / Loose |
… |
2. |
JD McPherson / Undivided Heart And Soul Undivided Heart And Soul / New West |
… |
3. |
Wild Billy Childish & Ctmf / In The Devil’s Focus Brand New Cage / Damaged Goods |
… |
4. |
Twink / Suicide Think Pink / Sire |
… |
5. |
Ariel Pink / Dedicated To Bobby Jameson Dedicated To Bobby Jameson / Mexican Summer |
… |
6. |
Andrew Weathers Ensemble / The Proper Dream Always Projects The Phantom Build A Mountain Where Our Bodies Fall / Full Spectrum |
… |
7. |
Lajoie/Tuttle / Revolution Rag American Primate / Burger |
… |
8. |
King Krule / Vidual The Ooz / XL |
… |
9. |
King Krule / Logos The Ooz / XL |
… |
10. |
Melanie Biasio / Afro Blue Lillies / Pias |
… |
11. |
The Saxophones / Aloah Single / Full Time Hobby |
… |
12. |
Johnny Cash / Aloah Oe American VI Ain’t No Grave / American Recordings |
… |
13. |
Frankie Lee / Good Time Charlie’s Got The Blues Bordermusic Sessions / Not On Label / Bordermusic |
… |
14. |
Bert Jansch / When The Sun Comes Up The Black Swan / Drag City |
… |
15. |
JD McPherson / Hunting For Sugar Undivided Heart And Soul / New West |
… |
16. |
Frankie Lee / East Side Blues American Dreamer / Loose |
… |
Kommentare