Die Grenzen des guten Geschmacks Auf Kaperfahrt

Shanties und maritime Lieder stehen gegenwärtig auf der Hipness-Skala nicht sonderlich weit oben – natürlich völlig zu unrecht. Streng genommen waren die auf dem Meer geborenen Seefahrerlieder nie die Sache eines Massenpublikums, nie in breiteren Kreisen beliebt. Kitsch aus den Kehlen von Stars wie Freddy Quinn oder Hans Albers darf in dieser Hinsicht getrost ignoriert werden.

Der Shanty ist in erster Linie ein Arbeitslied, mit dem die Plackerei an Bord eines Segelschiffs in Einklang und Erträglichkeit gebracht werden konnte. Diese Art Seemannslied ist dreckig, sie ist humorvoll und doch oftmals tief melancholisch – alles andere als jugendfrei.

Die Grenzen des guten Geschmacks kommen mit dieser Sonderausgabe ein wenig von der Spur ab. Gemessen am vermeintlich ungewohnten Hörerlebnis wird dem Sendungstitel aber durchaus Rechnung getragen. Mit dabei sind Shanties und maritimes Liedgut von gestern und heute, von Arrr bis Zkorbut.