Ein Topf aus Gold Vom Selbstfinden: Obongjayar & Kendrick Lamar

„Manchmal träume ich von Auswegen“, so kann man vielleicht den Titel des Debütalbums von Obongjayar übersetzen: „Some Nights I Dream Of Doors“. In Calabar, im Osten Nigerias geboren, folgte Obongjayar seiner Mutter mit 17 nach London. Sie war vor dem gewalttätigen Vater geflohen. Von Anpassungsdrang und dem Finden des Selbst zwischen zwei Ländern handelt nun sein erstes Album.

Dass er sich selbst längst gefunden hat, das könnte man von Kendrick Lamar, einem der wichtigsten Rapper dieser Zeiten, Pulitzer-Preisträger und Feuilleton-Liebling, eigentlich erwarten. Doch auf seinem neuen, fünften Album zeigt sich der Musiker aus dem US-amerikanischen Compton erstaunlich introspektiv und selbstkritisch. „Mr. Morale & The Big Steppers“ ist eine Platte über transgenerationale Traumata, eine Therapie für sich und seine (erweiterte) Familie, die Schwarze Community.

In Ein Topf aus Gold schauen wir heute beide Platten an. Außerdem: Musik von Poppy Ajudha & Little Simz.