Kaleidoskop From despair to where?

Enttäuschung, der Blues und Verzweiflung bestimmen den Beginn des heutigen Kaleidoskops. Britischer Herkunft sind alle dieser verantwortlichen Musikschaffenden. Sicher, es gibt schlimmere Länder um seine Existenz zu fristen, doch es ist nicht von der Hand zu weisen: Regierungschaos, Brexit und die Pandemie werden der Insel eine harte Zeit bescheren, besonders in den postindustriellen Regionen. “It’s grim up North”, stellten schon The Justified Ancients Of Mu Mu/KLF fest. Ein gewisses Déjà-vu macht sich breit - Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts sah es ähnlich aus - vielleicht haben die Menschen aber noch ein bisschen besser zusammen gehalten. Ob die desperate Situation wieder zu reichlich hervorragenden Musikveröffentlichungen führen wird, kann man eigennützig fragen. Die Vorlage liefern alte Songs und neue wieder aufgetauchter Musiker .

Nach so viel Hoffnungslosigkeit ist Meditation und Abtanzen mit Dan Wainwright und Rude Audio geboten. Aidan Knight und Perlee schenken wohlige Melancholie, während Prana Crafter und flica in die Wälder entführen. Daraufhin geben sich The Black Watch und Raft etwas sarkastisch. Neben dem lang erwarteten Debutalbum von One Morning in August und einer wunderbaren Doppelsingle von Spacemoth, schießen BMX Bandits den Vogel ab. Sie machen wirklich vor nichts halt, und gut so: Olivia Newton-John kommt schamlos zu Gehör.