Knuspern Spazierklischee

Graf Ossie und sein Kumpel Dobby, den alle nur „Pharaohr“ nannten (wegen seiner großen Gehörgänge), mussten nun schon zum wiederholten Male vor der Schranke des Kuchenladens warten. Früher hatten sie ihre Bestellungen einfach durch die Tür gerufen und die Teilchen wurden Minuten später von Schüchti, ihrer Lieblingskonditoreifachangestellten durchs Wagenfenster gereicht. Ohne Augenkontakt, versteht sich.

Heutzutage musste man bei jedem Besuch erst eine Nummer ziehen, sich dann in die Warteschlange einreihen, zwei QR-Codes scannen und die Sicherheitsfrage beantworten („Wie hieß deine erste Maxi-Single?“). Dann erst durfte man seine Bestellung per Signal aufgeben und an die Schranke ranfahren, hinter der ein Security-Typ mit sonnenbebrillten Adleraugen aufpasste, dass man sich nicht vordrängelte.

Die stadtbekannte Nike-Torte war wirklich das Köstlichste, das man sich vorstellen konnte, aber dieses Brimborium ging dem Grafen und Öhrchen (wie ihn seine Mutter nannte) einfach zu weit. Sie wendeten ihren Ninja Lazer und verdufteten. Schnell und heimlich. Schade. Sie hatten so einen Kohldampf.