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Kramladen 50 Jahre "Summer Of Love"

ByteFM: Kramladen vom 27.07.2017

Ausgabe vom 27.07.2017: 50 Jahre "Summer Of Love"

21 Coverversionen soll es bislang geben; sogar U2 (1997) und New Order (2014) coverten den berühmt/berüchtigten Song „San Francisco”. „If You’re Going To San Francisco Be Sure To Wear Some Flowers In Your Hair“, sang Scott McKenzie in der schlagerhaften Hymne der Blumenkinder im Sommer 1967 – geschrieben von John Philips, Gründer der Mamas And Papas und Mitveranstalter des legendären Monterey Pop Festivals, das Mitte Juni 1967 stattfand. Diesen Flower-Power-Song hatte er für das erste Groß-Festival der Popgeschichte in Monterey geschrieben, und zwar auf Geheiß der Stadtväter von Monterey, die um die Sicherheit ihrer Kleinstadt fürchteten. Der Songtext, der zu friedfertigem Verhalten aufruft, erwähnt ganz bewusst mit keinem Wort den Austragungsort des Festivals Monterey, sondern fordert die Fans auf, in die nahe gelegene, weltoffene Großstadt San Francisco zu pilgern. Dorthin sollten die Ströme der Hippies gelenkt werden, Monterey wollte die Fan-Massen nur über die Dauer des dreitägigen Festivals zu Besuch haben. Das Song-Konzept ging auf. Die Hippie-Kolonnen strömten in die Stadt an der Golden Gate Bridge.

San Francisco und die umgebende Bay Area stiegen im Sommer vor 50 Jahren zum Zentrum einer neuen Jugendkultur auf. Der „Summer Of Love“ war der Höhepunkt der Hippie-Bewegung, die sich von San Francisco aus in die westliche Welt übertrug. Vielleicht war der Sommer der Liebe die fröhlichste, freieste und fruchtbarste Zeit, die die Popmusik je erlebt hat. Es war die Zeit der „Free Concerts“, der „Free Stores“ und der kulturellen wie sozialen Freiräume. Der Psychedelic Rock wurde geboren, Love-ins, Be-ins, Teach-ins, alle Arten von Happenings und Pop-Arts trieben kreative Blüten.

Diesen einen Sommer lang schien der Traum von „Love & Peace“ Realität zu werden. Doch die Unschuld der Flower-Power-Philosophie, die Glaubwürdigkeit der Hippie-Weltverbesserer ging unter in Drogenexzessen und Gewalt. Doch Spuren von damals sind geblieben. Dafür sprechen auch die diversen Neufassungen des Anfang der Siebziger Jahre von Nick Lowe im Geiste der Blumenkinder geschriebenen Songs „What’s So Funny ’bout Peace, Love And Understanding?“ Die jüngsten Neufassungen stammen von Simple Minds (2009), Panic! At The Disco (2011) und Wilco (2017).

Der Kramladen blickt zurück im Spaß in den turbulenten „Summer of Love“ Anno 1967 und fragt, was falsch ist am Traum von Liebe, Frieden und einer besseren Welt.

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Playlist

1.  L. Shankar / Darlene (Kramladen-Themamusik)
Touch Me There / Zappa Records
2.  The Flowerpot Men / Let’s Go To San Francisco
Best Of Summer Of Love / Universal
3.  The Mamas And Papas / California Dreaming
The Very Best Of / Probe, EMI
4.  Scott McKenzie, Monalisa Twins, Rob Tognoni, Barbados, Me First and The Gimme Gimmes / San Francisco (Montage)
Diverse / Diverse
5.  Jefferson Airplane / Somebody To Love
The Essential / RCA, Sony, BMG
6.  Eric Burdon & The Animals / San Franciscan Nights
Love & Peace / Polystar, Universal
7.  Tanya Tucker, Jimmy LaFave, Dominik Hestéra / San Francisco (Montage)
Diverse / Diverse
8.  It’s A Beautiful Day / White Bird
It’s A Beautiful Day / CBS
9.  Neil Young / Peace And Love
Mirror Ball / Reprise
10.  Brinsley Schwarz / (What’s So Funny ’bout) Peace, Love And Understanding
The New Favourites of Brinsley Schwarz / United Artists
11.  Chris Cornell / (What’s So Funny ’bout) Peace, Love And Understanding
12.  A Perfect Circle / (What’s So Funny ’bout) Peace, Love And Understanding
Emotive / Virgin
13.  Fountains Of Wayne / Peace and Love
Welcome Interstate Managers / Virgin
14.  Peter Colours / Love & Peace