La France, en confidence Die zehnte "Le-Pop"-Compilation, William Sheller, Rémi Parson

Seit 20 Jahren veröffentlichen Rolf Witteler und Oliver Fröschke ihre Sampler mit französischer Musik für den deutschen Markt – und obwohl alle Musikstile zumindest theoretisch da ihren Platz haben, haben die beiden längst einen eigenen Stil entwickelt und kompilieren am liebsten die Titel aus dem Nachbarland, die eine gewisse Leichtigkeit UND eine gewisse Hintergründigkeit haben. Dass in ihre ersten Jahre auch die kreativsten Jahre von Künstlerinnen und Künstlern wie Dominique A, Françoiz Breut oder Mathieu Boogaerts fielen, mag ein glücklicher Zufall gewesen. Das neue Album, "Le Pop 10", zeigt aber, wie ungebrochen die Neugier der beiden ist: Ganz junge Musikerinnen (Edwige, Emma Peters oder Ariane Roy) geben den Ton an. Edwige wird dazu auf der Release-Party am 26. Juni 22 im Kölner Stadtgarten ihr erstes Deutschland-Konzert geben.

William Sheller ist im Vergleich ganz alt, 1946 geboren, er hat im vergangenen Jahr seine Autobiographie „William“ in Frankreich veröffentlicht – der Halbfranzose-Halb-US-Amerikaner war in den 70ern, 80ern einer der innovativsten Pop-Künstler seines Landes und macht bis heute feine, melancholische Chansons, oft nur mit Stimme und Klavier.

Und Rémi Parson schließlich ist mein aktuell liebster EP-Interpret. Ein Südwestfranzose, der in London zu seinem besonderen Pop-Stil gefunden hat – aus einer „Voix Blanche“ (eine Stimme, die nur ganz „vorsichtig“ singt), und ganz neuen und ganz alten Synthies.