Let's get lost! Becca Stevens & Get The Blessing

Becca Stevens ist nicht nur Sängerin und Gitarristin, sondern vor allem eine exzellente Songwriterin. Songs zu schreiben ist für sie vergleichbar mit einem Puzzlespiel: Man versucht, verschiedene Ideen und einzelne Fragmente zusammenzufügen zu einem harmonischen Ganzen.
Die Songs auf ihrem neuen Album „Perfect Animal“ seien aus einer Phase intensiven Wachstums hervorgegangen, sagt sie. Da die Stücke also sehr eng mit einer bestimmten Zeit und einem bestimmten Ort verknüpft waren, hatte sie dafür auch einen ganz bestimmten Klang im Kopf. Darum hat sie jeden einzelnen Schritt des Aufnahmeprozesses begleitet und viele technische Tätigkeiten selbst übernommen. Ihre Gesangstakes musste sie ganz am Ende in einer fünf-tägigen Marathon-Session einsingen. Unter anderem davon hat sie Eva Garthe im Gespräch erzählt.
Ob Get The Blessing eine Jazzband sind, kann man getrost offen lassen. Das britische Quartett spielt improvisierte Musik mit Punk-Attitüde, ihre Einflüsse reichen von Ornette Coleman und Blondie bis hin zu Tortoise und Samuel Beckett. So entziehen sie sich konsequent allen Erwartungen. Vage erinnert ihre Melange aus Jazz und Indierock, gepaart mit elektronischen Effekten, an andere Genre-sprengende Formationen wie das Esbjörn Svensson Trio.
Ihr neues Album „Astronautilus“ haben sie an der rauen Küste von Cornwall aufgenommen, wo sie sich bei nächtlichen Strandspaziergängen in philosophischen Diskussionen über die Unendlichkeit des Universums verloren haben. Dies schlägt sich auch in den neuen Stücken nieder: Sie klingen ruhiger, verträumter und noch experimentierfreudiger als auf ihren vorigen Alben.
Im Gespräch mit Eva Garthe verraten Get The Blessing das Geheimnis ihrer langjährigen glücklichen Bandbeziehung, erzählen von der lebendigen Musikszene in ihrer Heimatstadt Bristol und von ihrer Suche nach Inspiration außerhalb der sonischen Welt.