School Of Rock 40 Jahre Factory Records – Die frühen Tage

Um die Jahreswende 1978/1979 erschien der erste Tonträger unter dem Banner von Factory Records, der vielleicht legendärsten Plattenfirma der Post-Punk-Jahre. Mit Joy Division und The Durutti Column sind auf „A Factory Sample“ bereits zwei der essentiellen Bands des Labels aus Manchester vertreten.

Die School Of Rock begibt sich auf eine pop-archäologische Suche nach den Anfängen eines Unternehmens, das viel mehr war als nur Plattenfirma und dessen gelinde gesagt ungewöhnliche Geschäftspolitik Legende ist.

Eine Stunde über Handschlag-Deals, Katalognummer-Fetisch, britische Design-Klassik.

Eine Stunde über die nordenglische soziokulturelle Region und Ära, die, in den mindestens biblischen Worten von Factory-Records-Gründer und „24-Hour-Party-People“-Protagonist Tony Wilson, ein wenig gewesen sei wie das Stück Halbwüste zwischen Euphrat und Tigris im heutigen Irak; ein Landstrich und ein Haufen Leute, die die Welt für immer verändert hätten, um dann wieder in die Vergessenheit zurück zu sinken. Mit ihrer Dürre und Armut schienen diese Orte den Preis dafür zu bezahlen, dass sie es je gewagt hatten, der Evolution in den Arsch zu treten.

Die 60 Sendeminuten der School Of Rock tragen dies vielleicht etwas weniger übertrieben vor, aber untermauern den unbedingten Stellenwert von Factory Records, unterstützt durch Musik von u. a. New Order, A Certain Ratio, Martin Hannett und einigen der anderen üblichen Verdächtigen. Die Playlist bleibt dabei zeitlich näher an „Blue Monday“ als bei den Happy Mondays, denn schon die ersten Jahre von Factory Records wären guter Stoff für ein ganzes Schuljahr.