Soulsearching 27.03.2011

Loleatta Holloway R.I.P.

Die unbestrittene Disco Queen starb letzten Montag im Alter von 64 Jahren an Herzversagen. Loleatta Holloway hat die Clubmusik wie kaum eine andere mit ihrer einzigartigen "Stimme aus Gold und ewig währender Gospelverzückung" (Spex) sowohl mit ihren eigenen Überklassikern wie "Hit And Run", "Runaway" oder "Love Sensation", als auch gerade bei letzterem als Sample-Vorlage unendlich vieler Housetunes beeinflußt. Selbst in 2010 klang sie noch kraftvoll, wie man in diversen Videos online sehen und hören kann.

Und was wäre das Salsoul Orchestra oder oder auch ihr Produzent Dan Hartman ohne Loleattas Energie gewesen. Sie verlieh "Relight My Fire" die dynamische Schlüsselstelle, auf die jeder heute noch hintanzt. Und auch der großartige Norman Harris setzte Holloway als Arranger und Produzent perfekt in Szene. Dem Discolabel Goldmine Records, bei dem Chefmixer Walter Gibbons arbeitete, verschuf sie gleich mehrere Hits, nachdem sie Aware Records verlassen hatte, das Label, auf dem Holloway ihre frühen Soulnummern wie auch den Top Ten Hit "Cry To Me" veröffentlichte. Jahre später wurde sie von Blackbox ungefragt gesampelt und "Love Sensation" war die Grundlage eines Welthits. Zuletzt erinnerte sich Whitney Houston an Holloways letzten bekannten Song "We're Getting Stronger" aus dem Jahr 1985 und nahm dieses als Samplebasis für "Million-Dollar Bill". Aware, Goldmine, Salsoul - von Soul zu Disco-Gospel, selbst den eher cheesigen Songs verlieh ihre Stimme soviel Seele, daß man es schwer hat, einen Lieblingssong herauszustellen. Bei soulsearching heute abend eine Auswahl im Tribute Mix, die sich an der DJ-Kiste Michael Rüttens orientiert. R.I.P. Loleatta Holloway.

Vorher und nachher neues von Soulboys wie John Legend, Jamie Woon und Raphael Saadiq. Und auch Marvin Gaye ist dabei.