StadtMagazin Suy Lan Hopmann (Projektreferentin für die Dekolonisierung Hamburgs) zu Gast

Suy Lan Hopmann hat sich eine große Aufgabe gegeben. Das zumindest denkt man, wenn man ihre offizielle Jobbezeichnung liest: „Projektreferentin für die Dekolonisierung Hamburgs“. Die Stelle wurde nicht nur mit dem Ziel geschaffen, fragwürdige Straßennamen anzupassen oder Raubkunst zurückzugeben, sondern vor allem um den Diskurs über die Kolonialgeschichte Hamburgs aus Fachkreisen in die breite Bevölkerung zu bringen.

Ein Paradebeispiel in Hamburg ist die Bismarck-Statue im alten Elbpark, die mit mehr als 34 Metern Höhe nur geringfügig kleiner ist als die Christus-Erlöser-Statue in Rio de Janeiro und an einen Mann erinnert, unter dessen Führung Deutschland zur Kolonialmacht wurde. Die Bismarck-Statue ist der erste Ort, an dem Suy Lan Hopmann einen Impuls setzen möchte. Ihr geht es darum, zwischen den Extrempositionen zu verhandeln und einen Mittelweg zwischen dem unkommentierten Stehenlassen und dem in-die-Luft-sprengen der Statue zu finden.

Suy Lan Hopmann hat Politikwissenschaften studiert und war unter anderem Kuratorin im „Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt“, wo sie unter anderem für die Ausstellung „Hey Hamburg, kennst du Duala Manga Bell“ zuständig war, die sich anhand des Protagonisten mit deutscher Kolonialgeschichte auseinandersetzt.

Heute ist Suy Lan Hopmann im StadtMagazin bei Nils Lagoda zu Gast.

Foto: Willie Schumann