taz.mixtape P.S. Boys, Clean Sounds, Wrekmeister Harm u.a.

Rock ist überbewertet, denn heute sind sie alle Popkids. Juliane Streich ist dabei, als die Pet Shop Boys in Leipzig mal wieder beweisen, dass sie Dance-Tracks und Bums-Techno spielen können, ohne peinlich zu sein. Wahrscheinlich nur sie.

Das klingt schön warm. Philipp Rhensius kommt sich beim Clean Sounds-Festival auf Fuerteventura schon mal vor wie in der physischen Filterbubble, erinnert sich dann aber: „Natürlich gibt es kein richtiges Leben im falschen.“

Dissidentinnen im Duett. Sven Hansen besucht das Konzert der vietnamesischen Musikerinnen Mai Khôi und Jazzy Da Lam. Westliche Medien vergleichen Mai Khôi mit Lady Gaga, Hanois Sittenwächtern gilt sie als Ausdruck von Unmoral.

Heavy Listening: Jens Uthoff zweifelt keine Sekunde an der fordernden Erhabenheit der US-Konzeptualisten Wrekmeister Harmonies, die sich mit dem Album „Light Falls“ auf Primo Levis Aufzeichnungen aus Auschwitz beziehen.

Unterm Strich: Keine Woche ohne Nachrufe. Diesmal Pauline Oliveros, Pionierin der elektronischen Musik und Klangphilosophin, sie starb mit 84 Jahren. Colonel Abrams, der amerikanische Housemusiker und Songwriter wurde nur siebenundsechzig.