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Was ist Musik Until I Believe in my soul oder I Believe to my soul

ByteFM: Was ist Musik vom 15.03.2015

Ausgabe vom 15.03.2015: Until I Believe in my soul oder I Believe to my soul

Aus: Vorspiel für Kevin Rowland, von Martin Hossbach in der aktuellen SPEX: „Mitte der Neunziger veröffentlichte die BBC ein furchtbares Live-Album, das ich nicht als offizielle Verö!entlichung zähle. Bitte fragen Sie nicht weiter – es ist furchtbar, Dreck. Nun ergab es sich, dass wir einige der Konzerte, die wir im April 2013 im Duke Of York’s Theatreim Londoner West End gaben, filmen konnten. Und natürlich nahmen wir den Ton mit auf. Beim Abhören der Aufnahmen hatte ich sofort die Idee, daraus ein Live-Album zu machen. Es ist eine sehr schöne Veröffentlichung geworden: ein Film, die Musik, eine Dokumentation über die Geschichte der Band. Ich bin zufrieden. Gibt es Live-Alben anderer Künstler, die für Sie ein Maßstab sind? "It’s Too Late To Stop Now" von Van Morrison aus dem Jahr 1974, besser geht es nicht. Das ist nicht nur das beste Live-Album überhaupt, sondern ganz einfach eines der besten Alben aller Zeiten. Was macht es so gut? Es ist unglaublich intim, und: Van Morrison entwickelte seine Songs auf der Bühne weiter. Es entstehen also neue, bis dato ungehörte Werke. So sollte jeder Künstler auf der Bühne arbeiten. So wird esgemacht! “Der Glaube an die Kraft von Stilgesten ist das Fundament von Kevin Rowlands Identitätspolitik. Bloß nicht festlegen lassen auf eine Identität! Wenn Ihr hier ankommt, bin ich schon wieder weg! Vom ersten Tag an pflegt Rowland eine Hase & Igel-Queerness, gespeist aus querulantischer Dissidenz gegen herrschende Zeichenordnungen. „Take your Irish stereotype and shove it up your ass” heißt es auf “Nowhere Is Home”, dem selbstreferentiellsten von vielen selbstreferentiellen Songs auf der neuen Platte. In eine irische Familie wurde ich hineingeboren, singt er, aber das alleine bedeutet noch nichts Gutes, „because national identity won't fulfill me“, der Song zum Fussballsommer mit schwarz-rot-goldenen Kondomen über Autospiegeln. „I want to be everything, I wanna be the man of my dreams, And I can't be a fucking stereotype”, mit solchen Zeilen steht “Nowhere Is Home” im Dexy's-Kontinuum, Abteilung Nationale Identität.

Und wer glaubt da an welchen Soul? Dank an Peter Damaschek, Bielefeld.

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Playlist

1.  Dexy’s / Nowhere Is Home
Nowhere Is Home – Dexy’s Live At The Duke Of York’s Theatre / Absolute
2.  Drake / Preach Ft. Partynextdoor
If You’re Reading This It’s Too Late / Universal
3.  Drake / Wednesday Night Interlude Ft. Partynextdoor
If You’re Reading This It’s Too Late / Universal
4.  Dexy’s / Until I Believe In My Soul
Nowhere Is Home – Dexy’s Live At The Duke Of York’s Theatre / Absolute
5.  Dexy’s / Tell Me When My Light Turns Green
Nowhere Is Home – Dexy’s Live At The Duke Of York’s Theatre / Absolute
6.  Van Morrison / I Believe To My Soul
It’s Too Late To Stop Now / WB
7.  Matthew E.White / Hot Hot Hot
Outer Face EP / Domino
8.  Aaron Neville / Hercules
My Greatest Gift / Rounder
9.  Dexy’s / This Is What She’s Like
Nowhere Is Home – Dexy’s Live At The Duke Of York’s Theatre / Absolute