Was ist Musik House-Pop aus der Wildnis

"So This Is Goodbye ist wie House, wenn House in der Wildnis Kanadas statt in den Clubs von Chicago entstanden wäre." Dieser schöne Vergleich stammt vom britischen Kritiker Mark Fisher. Aus der Wildnis Kanadas kommen Jeremy Greenspan und Matt Didemus, gemeinsam sind sie die Junior Boys. Ihrem 2006er-Album "So This Is Goodbye" hat Fisher ein ganzes Kapitel seines letzten Buches gewidmet. Das Buch heißt "Gespenster meines Lebens - Depression, Hauntology und die verlorene Zukunft", aus dem Englischen übertragen von Thomas Atzert (siehe Was ist Musik vom 24.5.2015). Fisher weiter über "So This Is Goodbye" von den Junior Boys: "House-Bezüge finden sich überall: der Titeltrack ist umwerfend, das oneirische Schweben auf einem honigsüßen Mr Fingers-Plateau, und es sind nicht nur die treibenden Synthesizer-Arpeggien verschiedener Tracks, die dabei an Jamie Principle erinnern. Dennoch klingt das Album weder wie House noch wie die meisten vorangegangenen Versuche, House und Pop zu verbinden."

Zehn Jahre nach "So This Is Goodbye" haben die Junior Boys mit "Big Black Coat" ein neues Album rausgebracht, und es darf wieder traumwandlerisch geschwebt werden auf honigsüßen Mr Fingers-Plateaus, manchmal wird's aber auch bittersüß. Enfernt ähnliche Gemütslagen werden angetriggert von den Post Industrial Boys, vielleicht liegt das an den Boys im Bandnamen, siehe auch Pet Shop Boys.

Ganz andere Gemütslagen werden angetriggert von Jessy Lanza. “It Means I Love You” heißt ihre neue Single, catchy as catchy can be, oder so.

Also starring: Von Spar, Hypha, Kim Brown, Underworld/DJ Koze…