Was ist Musik Don't Call Me Basseuse, Witch!

Neulich im Plattenladen meines Vertrauens, Tactile. Zur Wahrheit gehört, dass ich neulich, kurz vor Weihnachten, den Plattenladen meines Vertrauens zwei Jahre lang nicht besucht hatte, shame on me. Bestellt hatte ich das tolle Neo-Dancehall-Dub-Album von Equiknoxx Music. Weil man den Plattenladen seines Vertrauens nicht zwei Jahre unbesucht links liegen läßt um dann mal kurz reinzukommen und die bestellte Platte abzuholen, hört man sich noch die Empfehlungen des Hausherren an. Klaus rät zu Witch. Ein Album von Leslie Winer von 1991. 1991? Wo warst du? Wo war ich? Warum haben wir Witch verpasst? Mal bei Facebook fragen. Wer ist Leslie Winer?

Eduardo schreibt: „Enge Freundin von Basquiat. Früher dachte ich, dass der Name sich auf Les Levine bezieht, da dieser ja mit Burroughs, John Giorno (Freund von Warhol und Giorno Recordings), Anne Waldman etc. in der Nova Convention und LGBT-Bewegung involviert war. Ist wohl aber ihr Geburtsname und eher Zufall, obgleich sie sich untereinander gut kannten. Offenbar war sie mit Basquiat Stammgast im Mudd Club und Studio 57 unterwegs, wo auch u.a. Klaus Nomi, Keith Haring, John Lurie, Ginsberg, Burroughs etc. Gäste waren.“

Warum haben wir das verpasst? Den Bass auf Witch spielt Jah Wobble und weist den Weg. Witch gehört ins Bass-Kontinuum, um nicht zu sagen ins Basseusen-Kontinuum. Basseuse wäre das Wort für Musikerinnen wie Judy Nylon, Brenda Ray, Little Annie und eben Witch / Leslie Winer, die in Dub singen, wäre Basseuse nicht so ein doofes Wort wie Chanteuse, Diseuse, Masseuse oder Friseuse (Frisöse). Also, don't call me Basseuse, Witch!