Zimmer 4 36 Naiv + Getimed

Bei Jerry Paper eiern die Keyboards wie die Gitarren bei Mac DeMarco. Eine Zeitlang hat Paper auch in DeMarcos Band gespielt. Unter eigenem Namen schreibt er naive Popsongs, in denen er z.B. darüber singt, dass alles, was er anfasst, in die Brüche geht.

Naiv wirkt auch die Musik von Ari Roar, der mit seinem Debüt-Album „Calm Down“ das versucht, was der Titel verspricht: die Ruhe zu bewahren, z.B. angesichts der Größe unserer Welt. Der „Schmutzige Kunst Club“ geht nicht ins Museum, sondern produziert Musik: Dirty Art Club ist das Projekt von Matt Cagle aus North Carolina, sein aktuelles Album eine Geisterbeschwörung im Keller: „Basement Seance“ ist in einer Zeit entstanden, in der der Künstler emotional angeschlagen war: Er litt unter Anhidonie, der Unfähigkeit, Freude und Lust zu empfinden. Weil er selbst nur wenig fühlte, musste er die Gefühle anderer – in Form von Samples - für seine Musik recyclen.

Vor 20 Jahren war Anne Rolfs Teil der Berliner Band Wuhling. Zusammen mit dem Schlagzeuger Mathias Brendel hat sie nun das neue Projekt Auf. „Getimed“ heißt das erste Album von Auf.

Bild: Cover „Getimed“ von Auf