Zimmer 4 36 Echokammern

Vor sechs Wochen unsere Platte der Woche: "Bon Voyage", das zweite Album, das die Französin Melody Prochet unter dem Namen Melody’s Echo Chamber veröffentlicht, aufgenommen mit Musikern der schwedischen Band Dungen.

Aber was ist das eigentlich, eine „echo chamber“? Neudeutsch bezeichnet „Echokammer“ das verzerrte Bild der Wirklichkeit, das entsteht, wenn Nachrichten, die man online, vor allem durch soziale Medien, angeboten bekommt, letztlich nur den eigenen Blick auf Welt reflektieren. Beim Versuch, sich zu informieren, wird nur das eigene Weltbild gespiegelt. Die „Echokammer“ somit das Gegenteil zu (halbwegs) objektiver Information.

Eigentlich kommt der Begriff „Echokammer“ aus der Musik: In analogen Tonstudios wird mit Hilfe von Echokammern Hall erzeugt: Geräusche werden in Räume geschickt, die die Sounds durch ihre besonderen Klang-Eigenschaften mit Hall anreichern. So fungieren z.B. umgebaute Toiletten als Echokammern. Auch Treppenhäuser, große Metall-Schuppen oder, wie die Berliner Gruppe Dauerfisch demonstriert, Briefkästen können zu Echokammern umfunktioniert werden.