Inside Music 11.03.2008

Die Sucht des Hörens
Plastiktüten, ein Nadelhalter aus der Zahnarztpraxis oder Fahrradspeichen - was immer Matthias Kaul zwischen die Finger kriegt, macht er zum Instrument. Für den Perkussionisten und Komponisten, der sich selbst als hörsüchtig bezeichnet, ist so gut wie alles Musik oder besser noch Sound; denn man wartet bei seinen Stücken umsonst auf den einsetzenden Beat oder die Catchyness einer Melodielinie, was Matthias Kaul stattdessen catcht sind Geräusche des Alltages, die er aus der Normalität ihrer Umgebung holt und in neue Umlaufbahnen schickt. Auf „ Cover Versions“geht es dementsprechend auch eher um die Sounds und nicht die Songs, in denen sie ursprünglich mal auftauchten. Goetz Steeger ließ sich sowohl das etravagante Instrumentarium zeigen als auch Matthias Kauls Vorgehen bei seinen Coverversionen im Detail erklären.

Drumherum legen Siri Keil und Goetz Steeger Covers auf, die am Denkmal kratzen, den Spieß umdrehen, oder den Drall des Songs sonst wie verändern, vielleicht sogar in Frage stellen:
„There is...
“What?“...
“A House“...
“Where?“...
“In New Orleans“..........