Inside Music 01.07.2008

Die Festivals auf der Burg Waldeck

Anfang der 60er Jahre stellten sich ein paar bündnische Jugendbewegte die Frage, ob in Deutschland auch noch etwas Anderes als Schlager und Heimatlieder gesungen würden und suchten in der damals noch sehr verborgenen Clublandschaft nach Antworten auf diese Frage.

Das erste Burg Waldeck Festival unter dem Motto „Chansons, Folklore International“ im Jahre 1964 präsentierte das Ergebnis dieser Suche. Neben internationalen Künstlern traten auch deutschsprachige SängerInnen mit zum großen Teil eigenen Liedern auf, die meisten von ihnen kannten sich nicht einmal untereinander. Auf der Waldeck entdeckten sie erstmalig, dass sie mit ihrer Suche nach kritischen Inhalten und neuen Formen nicht alleine waren.

In den Jahren 64 – 69 wuchs die Zuhörerschaft auf den jährlich stattfindenden Waldeck-
festivals drastisch, Sänger wie Hannes Wader, Reinhard Mey und Franz Josef Degenhardt emanzipierten in diesen Jahren die Liedermacherei als eigenes Genre.
Die 11 CD’s umfassende Edition „Die Burg Waldeck Festivals 64 – 69“, erschienen auf Bear Family Records, liefert einen hervorragenden Überblick über die Atmosphäre auf den Festivals, inklusive der auch hier zunehmenden politischen Radikalisierung in den späten 60ern.

2 Stunden Burg Waldeck live, außerdem Auszüge aus einem Interview mit F. J. Degenhardt aus dem Jahre 2005, diese Woche bei Inside Music!