La France, en confidence La liberté, die Freiheit

Mit dieser grundsätzlichen menschlichen Möglichkeit - und Errungenschaft -, mit der Freiheit lässig umgehen, manchmal so sehr, dass sie zur Zigarettenwerbung wird - ist das französisch? Oder ist das ein deutsch-französisches Klischee?

In einem Jahr, in dem der Errungenschafts-Anteil der Sache Freiheit wieder in der Vordergrund rückt, haben wir hintergründige Musik und Texte gesucht. Gefunden haben wir unter anderen Jeanne Balibar, für sie kann Freiheit z.B. ein "offizieller Liebhaber“ - „un amant officiel" sein (Le Tour Du Monde), Hervé Cristiani, sein Protagonist ist so unerschrocken und unprätentiös, so „frei“, dass "manche schwören, sie hätten ihn schon fliegen sehen" (Il Est Libre, Max), oder Nana Mosukouri, die aus der Freiheit beinahe wieder die Allegorie, die personifizierte Figur macht, zu der sie in der französischen Geschichte gelegentlich stilisiert wurde: "Wenn Du singst, dann sing ich mit Dir, Freiheit, wenn Du weinst, dann weine ich mit Dir,“ singt „Nana“ 1981 (Je Chante Avec Toi, Liberté), und ganz gleich wie pathetisch die Zeilen sind - Ariane hat sie als Jugendliche im Schulchor ganz selbstverständlich auswendig gelernt.

Vielleicht ist die Freiheit in Frankreich doch noch ein bisschen fester im Alltag verankert als bei uns - und ganz bestimmt ist sie eher eine echte Gefühlsfrage als eine Frage der Lässigkeit...