La France, en confidence Schönheit, Trost und draußen November…

Manon Vuoko aus Paris ist eine blendend aussehende Popschul-Absolventin und erfolgreichere Tiktokerin, die nun doch singt: „J’Me Sens Pas Belle“ – Ich fühl mich nicht schön! Kann man ihr sowas abnehmen? Nicht so einfach. Musik ist gut, Text ist gut, die junge Frau macht das nicht mal eben so. Ja, Manon ist der Rede wert.
Pomme aka Claire Pommet hat mit so einer ähnlichen Selbstgeißelung angefangen, hat schon vor zwei, drei Jahren gesungen: „Je Sais Pans Danser“ – Ich kann nicht tanzen! Das war ihre Art, sich "nicht schön" zu finden. Pommes neues, zweites Album heißt nun „Consolation“ – Trost. Der findet sich in den Texten immer noch nur gelegentlich aber die verspielten Melodiebögen der Lieder, der „Chansons", die haben immer wieder etwas Tröstendes. „Consolation“ ist eines der Alben aus diesem Jahr, die man unbedingt mit ins nächste nehmen sollte.

André "Dédé“ Fortin hat vor 30 Jahren sein erstes Album veröffentlicht, als Frankokanadier in Montréal, in Kanada. Es hieß wie die Band, seine Band, mit der er es eingespielt hat:  „Les Colocs“. Ein überragender Erfolg, eine aufs erste Hören fröhliche Platte, an die jetzt gerne in Kanada erinnert wird – aber immer vor dem traurigen Hintergrund, dass dieser Dédé nur drei Alben mit seinen Colocs gemacht hat. Im Jahr 2000 ist er freiwillig aus dem Leben gegangen. Niemand hatte Dédés Depression richtig eingeschätzt. Manche seiner Texte werden heute, im Nachhinein anders gelesen, verstanden, sogar der Titel des letzten Albums: „Dehors Novembre“ – Draußen November.