Container Weilheim mit Jan Boller

Das “Mekka der deutschen Popmusik” („ttt – titel, thesen temperamente“) liegt im oberbayrischen Weilheim. Rund um die Indie-Pop-Band The Notwist und das dazugehörige Label Alien Transistor ist ein musikalischer Mikrokosmos gewachsen, der einerseits den Fokus auf traditionelle und regionale, also bayrische Volksmusiken legt (und mit diesen experimentiert), andererseits aber die Fühler nach anderen Musikkulturen aus aller Welt ausstreckt. Mit dabei sind die Tenniscoats aus Japan, Experimental- und Jazz-Größen wie Moor Mother und Angel Bat Dawid oder der Künstler und Aktivist Fehler Kuti.

Diese Form von Cultural Appreciation klingt dabei immer ein bisschen nach der Hauptband The Notwist. Seit dem Weggang von Martin Gretschmann aka Console im Jahr 2015 ist die Musik der Acher-Brüder und von Cico Schütz analoger geworden, verspielt und angenehm verschroben ist sie aber geblieben.

Dieser Container besucht vor allem die Randgebiete des The-Notwist-Universums. Die Hochzeitskapelle klingt bayrisch und international zugleich, Maxi Pongratz vertont den Art-Brut-Künstler Gustav Mesmer und The Plastik Beatniks huldigen dem Beat-Poeten Bob Kaufman – alles im kollaborativen Geist von Weilheim.

(Foto: Johannes Maria Haslinger)