Alabama Shakes – „Sound & Color“ (Album der Woche)

Cover des Albums „Sound & Color“ der US-Band Alabama Shakes

Alabama Shakes – „Sound & Color“ (Rough Trade)

Nach der Veröffentlichung ihres Debüts „Boys & Girls“ dauerte es nicht lang, ehe Alabama Shakes von kleinen Clubs in große Hallen wechselten. Ihre neue Interpretation traditioneller Klänge wie Roots Rock, Soul und Rhythm and Blues spricht eine breite Masse von Fans an. Das wird auch bei Album Nummer zwei so bleiben. Mit „Sound & Color“ knüpft die mittlerweile zum Quartett angewachsene Gruppe aus dem der Band den Namen gebenden US-Staat nahtlos an ihr Debüt an.

Was aus den Verstärkern kommt, erfindet den Ball nicht neu, aber altbacken klingen die bluesigen Gitarren und das gedämpfte und präzise Schlagzeug von Alabama Shakes keinesfalls. Ihre große Attraktion ist immer noch – wie könnte es anders sein – die Stimme von Frontfrau Brittany Howard. Die hat sich Vergleiche mit allen möglichen musikalischen Größen der 60er und 70er eingehandelt. Fakt ist: Howard hat viel Soul und viel Kraft und weiß mit ihrem Gesang die ganze Bandbreite der Gefühle abzudecken.

Das Titelstück „Sound & Color“ stimmt mit sanft angeschlagenem Glockenspiel und coolem Beat ein, Howard wärmt sich auf. Denn schon das leicht mit Funk angehauchte „Don’t Want To Fight“ geht voll nach vorn. Ihre Stimme schraubt sich fordernd und klagend immer weiter nach oben. Die Gitarre- und Schlagzeug-Fraktion gibt dem Ganzen eine energische Untermalung. So zum Beispiel auch beim Lo-Fi-Ausbruch „The Greatest“ und dem prägnant arrangierten „Give Me All Your Love“, das eine mitreißende Dynamik zwischen souligen Gesangsparts und Bluesrock-Gitarrensoli hat. Dem Indierock huldigt „Shoegaze“, der Song könnte auch Kuckuckskind auf einem Kings-Of-Leon-Album sein.
An Balladen haben Alabama Shakes auch nicht gespart. Songs wie „Miss You“ und „Over My Head“ gehen unter die Haut.

„Sound & Color“ ist eine tolle Platte für Traditionsverliebte und hat dabei einen modernen, polierten, aber nicht zu glatten Sound. Die vierköpfige Band harmoniert auf ihrer neuen Platte ganz wunderbar miteinander. Mit einer großen Menge Power und Feingefühl schmeicheln sich Alabama Shakes in unsere Gehörgänge.

Veröffentlichung: 17. April 2015
Label: Rough Trade

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