Shlohmo – „Dark Red“ (True Panther)
7,5
Henry Laufer alias Shlohmo hat sich in den letzten fünf Jahren als Remixer und Produzent einen Namen gemacht. Nebenbei kümmert er sich um seine eigenen Veröffentlichungen, die Spuren von seinen Kollaborationen tragen. Zusammengearbeitet hat Laufer unter anderem mit Ryan Hemsworth, Flume und Perera Elsewhere. Sein neues Album „Dark Red“ klingt düsterer, bedrohlicher als das Debüt „Bad Vibes“ aus dem Jahr 2011.
2011 spielte Shlohmo mit R-’n’-B-Zitaten, sanft laufenden Melodien und lockeren Beats. „Dark Red“ ist hingegen atmosphärisch dicht, findet zwischen tiefen Bässen und schnell aufflackernden Dubstep-Beats statt. Die Songs haben mehr Struktur als zuvor, das Zwischenspiel zwischen Rhythmus, Synths und anderen Instrumenten ist enger gestrickt. Zum Beispiel bei „Emerge From Smoke“, bei dem sich ein Ping-Pong-Sequencer über gesampleten Atem und monoton hallende Schläge webt. „Meet Ur Maker“ klingt wie eine Gameboy-Melodie, beraubt um die schrille Fröhlichkeit.
Auf „Dark Red“ bleibt aber auch Luft zum Atmen, zum Beispiel bei „Buried“, bei dem sich allmählich ein glockenheller Synth und später eine Gitarre über tiefe, verzerrte Töne schiebt. Auch „Apathy“, eine Zusammenarbeit mit seinem Wedidit-Kollektiv-Kollegen D33J, klingt gelassen und stimmt Dur-Töne an. Bei „Fading“ wechselt sich ein Vocal-basierter Track mit housig-tanzbaren Stücken ab.
Shlohmo hat mit „Dark Red“ einen großen Sprung gemacht. Sein zweites Album zeigt, was der Klangtüftler in den letzten Jahren aufgesogen und gelernt hat. Zwischen strengen, technoiden Strukturen und leuchtenden Synth-Melodien ist ihm eine stimmungsvolle, bei allen Maschinen doch emotionale Platte gelungen.
Label: True Panther
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