Vor 90 Jahren wurde Judy Garland geboren

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Sie gehört zu den größten weiblichen Filmstars aller Zeiten und gewann mit ihrem Live-Album „Judy At Carnegie Hall“ fünf Grammys. Am 10. Juni 1922 wurde Judy Garland geboren.

Schon mit gerade einmal 17 Jahren machte sich Judy Garland unsterblich. Nachdem sie 1939 im Film „Der Zauberer von Oz“ als Dorothy „Somewhere Over The Rainbow“ gesungen hatte, kannte sie praktisch über Nacht jedes Kind. Der Song wurde ein Hit, der Film gehört bis heute zu den beliebtesten Amerikas. Ihre berühmteste Performance war aber bei weitem nicht ihre erste. Schon seit ihrem 14. Lebensjahr stand die als Frances Ethel Gumm geborene Garland jährlich für mehrere Musical-Filme vor der Kamera, dazu kamen Songaufnahmen und Bühnenauftritte. Eine Pensum, das die junge Schauspielerin und Sängerin nur mit Hilfe von Aufputschmitteln und Schlaftabletten bewältigen konnte – eine Methode, die zu dieser Zeit von den meisten Kinderdarstellern praktiziert wurde und die auch niemand in Hollywood hinterfragte. Nach „Der Zauberer von Oz“ spielte sie die Hauptrollen in erfolgreichen Musical-Filmen wie „Stike Up The Band“, „Little Nellie Kelly“ oder „Meet Me In St. Louis“ und hatte zahlreiche Top-Ten-Hits.

Der Erfolg war da, doch gleichzeitig wurden Garlands Probleme immer größer. Mit 22 hatte sie bereits zwei Ehen und eine Abtreibung hinter sich. Sie galt neben anderen weiblichen Filmstars wie Ava Gardner, Lana Turner oder Elizabeth Taylor immer als „häßliches Entlein“ und wurde von MGM-Studiochef Louis B. Mayer sogar als „kleine Buckelige“ bezeichnet, worunter das Selbstbewußtsein der Schauspielerin spürbar litt. Dazu kam der Druck des schwierigen Übergangs von der Kinder- zur Erwachsenendarstellerin, an dem vor ihr bereits viele Kinderstars gescheitert waren. All dies entlud sich schließlich 1947 am Set des Films „The Pirate“. Garland erlitt während der Filmaufnahmen einen Nervenzusammenbruch und beging kurze Zeit später den ersten von mehreren Selbstmordversuchen. Ihre psychischen Probleme versuchte sie mit noch mehr Tabletten und Alkohol zu bekämpfen, und nachdem es durch ihren Zustand an mehreren Filmsets zu Verzögerungen und Skandalen gekommen war, kündigte das Filmstudio MGM 1950 den Vertrag mit Garland.

Ein Rauswurf, der das Ende von Garlands Karriere hätte bedeuten können. Doch sie kam auf beeindruckende Art und Weise zurück – jedoch nicht auf der Leinwand, sondern auf der Konzertbühne. 1951 ging sie mit den Hits ihrer Filme auf eine große Tournee, die ein sensationeller Erfolg wurde. Im Anschluss an ihre Comeback-Tour gab sie 19 Wochen in Folge täglich zwei ausverkaufte Vorstellungen im New York Palace Theatre. Ihr Filmcomeback folgte zwei Jahre später in „A Star Is Born“, der ihr eine Oscarnominierung als beste Hauptdarstellerin einbrachte. Dass sie diesen an Grace Kelly für deren Rolle in „The Country Girl“ verlor, gilt bis heute als eine der größten Ungerechtigkeiten in der Geschichte der Oscars.
1961 wurde sie für ihre Rolle in „Das Urteil von Nürnberg“ erneut für den Oscar nominiert, hatte aber wieder das Nachsehen. Einen anderen großen Preis konnte sie im selben Jahr allerdings noch entgegennehmen: Der Konzertmitschnitt „Judy At Carnegie Hall“ gewann insgesamt fünf Grammys, darunter die Preise für das Album des Jahres und die beste Solo-Performance. Ein Album, das eigentlich gar nicht hätte Zustande kommen dürfen, wäre es nach Garlands Ärzten gegangen. Die rieten ihr aufgrund einer schweren Hepatitis-Erkrankung 1959 dazu, ihre Bühnenkarriere zu beenden. Doch Garland reiste weiterhin mit ihrem Programm durch die Welt. Eine Tour durch Skandinavien im Frühjahr 1969 sollte schließlich ihre letzte werden. Garland starb am 22. Juni desselben Jahres an einer versehentlich verabreichten Überdosis Schlaftabletten.

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