Wildes singen auf ihrer EP „Attaque“ von Mutter-Energie und zwielichtigen Offshore-Konten (Foto: Rosanna Graf)
„Navy Blue“ heißt eine neue Single der deutschen Band Wildes. Das Duo aus München mag es gern garagig und punkig. Zwar kommen in unserem heutigen Track des Tages auch ein paar ungehobelte Gitarren zum Zug, aber es spricht ja auch nichts dagegen, sich ein paar Synthies in die Garage zu stellen. Ohnehin bewegen sich Jana Pantha und Jenny Tulipa irgendwo zwischen Gitarren-Rotz und Dancefloor-Grooves. Denn in ihrem Selbstverständnis ist die Band ein „Disko-Pop-Punk-Projekt“. Schon seit einiger Zeit läuft der Roll-out zu einer neuen EP des Duos, die den Titel „Attaque“ tragen wird. Den Anfang machte im Sommer 2024 die Single „So Soft“, die die ungeahnten Energiereserven einer jungen Mutter vertont, die keine andere Wahl hat, trotz Schlafentzugs weiterzumachen.
Einen Monat später gesellte sich das schleppend grollende „Die Fremde“ dazu, bevor im September mit der wüsten Uptempo-Nummer „Liebe Attaque“ so etwas wie der Titelsong der EP erschien. Düster, unheilig und kaputt ist die Atmosphäre, in die sich nun die vierte Singleauskopplung hüllt. „Die Macht bleibt / Alles, wie es ist / Navy Blue“ heißt es im Refrain. Und so assoziativ die zerklüfteten Sätze der Lyrics daherkommen, kristallisiert sich schnell heraus, um welche Macht es geht. Es geht um Menschen mit „goldenen Fallschirmen“, die sie retten, wenn ihre Offshore-Konten in Steuerparadiesen dann doch einmal eingefroren werden.
Die Single „Navy Blue“ von Wildes erscheint am 22. November auf dem Label Kommando-84. Heute ist der Song unser Track des Tages. Hört und seht ihn Euch hier an: