AfroHeat Kehraus 2019

Die „physischen Tonträger“ mögen altmodisch sein – wie die CD –, oder hip, aber teuer – wie das Vinyl. Manche Alben sind jedoch als Download oder Stream nicht einmal die Hälfte wert – wenn nämlich die Musik zu hören ohne die Songtexte wenig Sinn ergibt.

Das neue Album der Sängerin Aziza Brahim zum Beispiel. Ihre Eltern stammen aus dem Land West-Sahara, sie selbst wurde in Algerien geboren, in einem Flüchtlingslager in der Wüste im Süden. Wie sie es schließlich nach Spanien schaffte, können wir uns ausmalen. Ihre zart klingenden Lieder zu hören, ergibt nur dann einen Sinn, wenn man deren teils autobiographischen Texte versteht. Beeindruckend viel Sinn.

Brahims Album „Sahari“ ist mehrmals vertreten in dieser Ausgabe. Der Kenia-Pop-Sampler „NuNairobi“ wird noch einmal gewürdigt, ebenso Neues von zwei Highlife-Veteranen aus Ghana. Ein experimentierfreudiger deutsch-ivorischer Musikus kommt sieben Minuten lang zum Zug. Johnny Clegg R.I.P. wird noch einmal gewürdigt. Und in der Abteilung „jung und tanzwütig“ gehen der nigerianische Superstar Yemi Alade und das peruanische DJ-Duo Dengue Dengue Dengue an den Start.