Knuspern Stress

Pamela und Michel paddelten nun schon seit Stunden auf diesem See und wunderten sich, dass sie kein Ufer mehr sehen konnten. Langsam müsste doch wieder welches im Sichtfeld auftauchen. Toshimaru hatte sie gewarnt. Der See sei verwunschen. Und äußerst schwer zu befahren. Es gäbe Untiefen und Stromschnellen. Die beiden hatten ihren alten Freund mit dem Verweis auf die bei Google Maps deutlich sichtbare geringe Größe des Gewässers und das Nichtvorhandensein eines abgehenden Flusslaufes lediglich müde belächelt und den Bootsverleih angerufen.

Jetzt hatten sie den Salat. Die Telefone waren leer und der spärliche Proviant nach übermütiger Schlemmerei aufgebraucht. Zirka ein Schluck Süßwasser pro Person war noch vorhanden, danach würden sie Nachschub holen müssen. Aber wo? Sie waren alleine, abgeschottet vom Rest der Welt durch tiefblaue Wassermassen.

Plötzlich schrie Michel auf. „Laaaaannnd in Sicht!“ Pamela blickte hinter sich und sah ebenfalls etwas Uferähnliches. Doch es bewegte sich, kam eindeutig schneller auf sie zu als es ihre eigene Geschwindigkeit erlaubte. Was war das? Michel wollte gerade noch etwas rufen, als alles dunkel wurde. Pamela traute ihren Augen nicht - von Westen her stürzte sich ein riesiger Kanye auf sie.

Jetzt half nur noch beten.