Verstärker Verschwitzt

Das leider sehr üble Jahr 2015 hatte ja immerhin auch mindestens einen positiven Nebeneffekt: Es half dabei, Menschen, die sich im Zeitalter von Konkurrenzdruck, Hartz IV und Sozialabbau noch einen Rest Empathie und gutes Benehmen bewahrt haben, zu identifizieren und daher zu trennen von jenen Menschen, die ihre rassistischen Ressentiments unter dem Deckmantel der Angst verstecken bzw mit diesen Ressentiments Politik machten, indem sie „Obergrenzen“ fordern oder gar von einer „Invasion“ faselten.

Und 2015 machte es außerdem selbst im saturierten, sich auf hohem Niveau eingejammerten Deutschland endgültig unmöglich, sich einfach nur schöner Musik hinzugeben und den ganzen furchtbaren Scheiß da draußen auszublenden.

Auch 2016 wird sich uns die Frage „Which side are you on?“ weiterhin stellen. Dennoch wird es natürlich weiterhin hedonistische Momente geben und die ewige Freude am gemeinsamen Erlebnis des Schwitzens auf der Tanzfläche oder über den Äther, wo gesellschaftliche Unterschiede unsichtbar werden und alle Eins werden mit der Musik.