Stream: Romy-Schneider-Tagebücher, vertont von Messer

Foto von MesserMesser

Messer aus Münster kommen, um sich zu beschweren – beschweren über das Leben als Lüge – und geben sich im gleichen Moment doch so bescheiden: „Ich will nur einen Raum mit einem Plattenspieler / Eine Matratze und ein Buch / Und ihr seht mich nie wieder“. Vor allem aufgrund ihrer Art zu texten, wurde die Band weitestgehend als Nachkomme der Hamburger Schule rezipiert und gefeiert. In Analogie dazu erscheint es als nur allzu stimmig, dass diese Gruppe die Tagebücher der Romy Schneider vertont und interpretiert, wurde in der deutsch-französischen Film- und Theater-Schauspielerin doch stets nur der Charakter der „Sissi“ gesehen – eine Rolle, die Fluch und Segen zugleich bedeuten sollte. Einerseits gelangte sie dadurch bereits in ihrer frühen Adoleszenz zu internationalem Ruhm, zugleich sollte diese Last und die damit einhergehende Bevormundung ein großes Unbehagen in ihr auslösen. Ähnlich wie in Schneiders Aufzeichnungen tritt auch in den Liedtexten von Messer-Sänger Hendrik Otremba das Private auf ganz unterschiedliche Weise politisch zutage.

Messer nahmen die Faszination Schneiders zum Anlass, sie als Leitmotiv in ihr künstlerisches Schaffen einfließen zu lassen. Plattencover, Widmungen in Songform und nun ein Quasi-Hörspiel: „Ein Film war zuende, nur ein Film“, dokumentiert Messers einmalige Improvisation zu Romy Schneiders Tagebucheinträgen im Rahmen der Tagebuchtage auf dem Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg.

Am kommenden Freitag wird der auf Tape festgehaltene Live-Mitschnitt von Sic Life Records in Kooperation mit dem bandeigenen Verlag, der Sammlung Werner Jägers veröffentlicht – limitiert auf 300 Kassetten, davon 30 Exemplare in einer aufwändig gestalteten Holzbox. Schon heute könnt Ihr das Stück in seiner vollen Länge exklusiv hier auf dem ByteFM-Blog streamen:

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