Post-Punk mit „OK-Boomer“-Spirit: Mush aus Leeds

Die britische Band Mush aus Leeds. Ihre Single „Revising My Fee“ ist ein Post-Punk gewordenes “OK-Boomer“-Meme und unser Track des Tages.

Mush

„OK Boomer“ scheint das britische Garage-Post-Punk-Quartett Mush mit seinem neuen Song „Revising My Fee“ zu sagen. Der Gruppe aus Leeds geht es in dem Vorboten des Albums „3D Routine“ nämlich darum, ein Statement abzugeben. Einen zornigen Sozialkommentar zur Lage in ihrer englischen Heimat. Zur Spaltung zwischen den Generationen. Die Band hat es satt, nicht nur in relativer Armut zu leben und Schulden machen zu müssen, sondern dafür auch von den Älteren auf den Deckel zu bekommen. Als wären junge BritInnen durch ihre eigene Bequemlichkeit selbst für ihre wirtschaftliche Situation verantwortlich und nicht das politisch-ökonomische Klima. Das ihnen die Baby-Boomer-Generation schon zu bescheren begonnen hat, bevor sie überhaupt geboren waren.

„Revising My Fee“ ist das Kind eines sozialen Klimas, in dem zuletzt immer häufiger eine Generationenspaltung Gegenstand von Debatten ist. Der Unmut junger Menschen angesichts des Zustandes der Welt, die man ihnen überlässt, wird deutlich in 2019er-Schlaglichtern wie Greta Thunbergs „How-dare-you“-Rede oder eben dem „OK-Boomer“-Meme. Letzteren Vibe atmet unser heutiger Track des Tages: Er ist ein generationeller Mittelfinger.

Musikalisch bewegen sich Mush genauso auf einem Terrain des Aufbegehrens: Garagen-Punk mit stoischem Schlagzeug, das an den Krautrock-Motorik-Beat gemahnt und Gitarrenfiguren vom melodischeren Ende des Post-Punk-Spektrums. Man denke an Magazine, Television oder The Feelies: offensiv versiert, aber immer songdienlich.

Das Album „3D Routine“ von Mush erscheint am 14. Februar 2020 auf dem Label Memphis Industries. Dessen Single-Auskopplung „Revising My Fee“ ist heute unser Track des Tages. Hört ihn Euch hier an:

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