Olga Neuwirth (Foto: Harald Hoffmann)
Bei dem Titel „Greatest Hits“ denkt man wahrscheinlich zuerst an Compilations, mit denen alte Rock- und Pop-Dinosaurier noch einmal die Erfolge ihrer jungen Tage in Geld verwandeln wollen. Das Greatest Hits Festival hat den Begriff anders interpretiert: Auf dem werden nämlich vom 28. November bis zum 1. Dezember in der Elbphilharmonie und der Hamburger Kulturfabrik Kampnagel der Allgemeinheit verborgene „Hits“ aus der zeitgenössischen Musik präsentiert.
In diesem Jahr steht das Festival unter dem Thema „Rausch“ und verspricht dementsprechend ekstatische „Superhits von Boulez bis Varèse und ganz aktuelle Kompositionen“. Zu letzteren zählen die Werke von Olga Neuwirth, die das Festival mit der Vertonung von Hans Karl Breslauers unbequemem Stummfilm-Klassiker „Die Stadt ohne Juden“ eröffnen wird. Auch der zweite Tag steht im Zeichen der österreichischen Komponistin. Das Hamburger Kammerorchester Ensemble Resonanz spielt nicht nur ihr Streichquartett „In The Realms Of The Unreal“, sondern auch ihr neues Werk „Aello“, das sich auf das „Vierte Brandenburgische Konzert“ von Johann Sebastian Bach bezieht und vom Dirigenten Johannes Fischer geleitet wird.
Die Sache mit dem „Rausch“ soll am letzten Tag des Festivals wörtlich genommen werden: Das Publikum wird sich auf Polstern und Futons fläzen und von Wein und Essen berauschen lassen, während das Klangforum Wien und der Tenor Sascha Emanuel Kramer für eine feierliche musikalische Atmosphäre sorgen werden.
Was das diesjährige Greatest Hits Festival noch alles bereithält, haben sowohl Johannes Fischer als auch der Intendant des Klangforum Wien, Sven Hartberger, bei unserer Moderatorin Vanessa Wohlrath im Gespräch erzählt. Das Elbphilharmonie Mixtape hört Ihr am 3. November von 12 bis 13 Uhr.