Sven Väth wird 50

Sven Väth

In der Kneipe seiner Eltern hat alles angefangen. Hier konnte sich Sven Väth, der am 26. Oktober 1964 in Obertshausen bei Frankfurt geboren wurde, als DJ ausprobieren. Sie nahmen es ihm auch nicht übel, dass er seine Bauschlosserlehre abbrach um sich voll und ganz dem Auflegen zu widmen. Befeuert wurde Väths Entscheidung von den drei Monaten, die er als Teenager auf Ibiza verbrachte. Hier übernachtete er im Freien und verdiente sich den Eintritt zu Clubs durch’s Flyerverteilen.

Zurück in Frankfurt fing er an, in Clubs aufzulegen. Sein erster fester Laden war das Dorian Gray, das damals als Treffpunkt der „New Romantics“-Szene galt. Zwei Jahre später wechselte Sven Väth ins Vogue und bewegte sich von Disco, Soul und Funk hin zu elektronischer Musik. Er brachte den belgischen Techno der 80er, heute als EBM bekannt, in die Frankfurter Clubs. Und Väth machte auch selbst Musik. Die Single „Electric Salsa“ von seinem Projekt OFF landete überall in Europa weit oben in den Charts.

Nur in Clubs aufzulegen war Väth nicht genug, er wollte selbst das Zepter in der Hand halten. So kaufte er Ende der 80er die Räumlichkeiten, in denen zuvor das Vogue beheimatet war, und eröffnete seinen ersten Club, das Omen. Die Techno-Euphorie spülte alsbald Unmengen von Menschen in den Club und brachte Väths Karriere auf Höhenflüge. Er fing an, ausgiebig als DJ auf Tour zu gehen.

Als Väth das Omen nach zehn Jahren schließen musste, dauerte es nicht lange, bis eine neue Location am Start war. Das Cocoon wurde zu einem der besten Technoclubs Europas. Das Besondere daran: Hier konnte nicht nur getanzt, sondern auch exquisit gespeist werden. Aber auch das Cocoon schloss für immer seine Türen. Das mindert jedoch keineswegs Sven Väths Schaffenkraft. Auch mit 50 ist er noch regelmäßig hinterm DJ-Pult zu sehen, betreibt das Cocoon-Label, und werkelt an zahlreichen weiteren Baustellen.

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