ByteFM Mixtape Folker mit Grit Friedrich (29.03.2020)

Vom englischen Garten nach Anatolien

Die Musikwelt ist auf Hauskonzerte oder Studioarbeit zurückgeworfen. Wir schauen auf Alben, Künstler und Bands aus dem aktuellen Heft der Musikzeitschrift Folker. Da treffen wir einen der sinnlichsten Sänger der englischen Folkszene, Sam Lee und sein Album „Old Wow“. Fast kammermusikalisch sind Yorkston/Thorne/Khan unterwegs, auf „Navarasa: Nine Emotions“ geht es um Gefühlszustände wie Wut oder Trauer. Ein organisches, nur auf den ersten Blick melancholisches Album, erzählt James Yorkston im Interview dieses Mixtapes von Grit Friedrich.

Ob es am Amazonas Nachtigallen gibt weiß ich nicht, aber es gibt die Stadt Iquitos umgeben vom Dschungel. Dort in der Nähe filmte Werner Herzog „Fitzcarraldo“. In Iquitos entstand Anfang der 1970er Jahre auch ein amazonischer Stil der Cumbia. Raúl Llerena Vásquez - als Ranil bekannt – schuf einen Mix aus flirrenden Gitarren, Percussions und galoppierenden Rhythmen. Dazu läuft Musik von Tiganá Santana aus Brasilien, Liebeslieder von Maria Mazzotta aus Apuliens Region Salento, das mazedonische Dzambo Agusevi Orchestra spielt treibende Blasmusik und russische Lieder kommen von Vedan Kolod aus Sibirien. Anatolien und Braslien sind die Sehnsuchtsorte des Duos Katiju aus Dresden. Viele kennen Aynur aus der Musikdokumentation „Crossing the bridge“ von Fatih Akin, Aynur verbindet ihre kurdischen Wurzeln elegant mit Jazz, ihr neues Album markiert auch eine Rückkehr, zum ersten Mal seit fünf Jahren gab Aynur wieder Konzerte zwischen Istanbul und Diyarbakir mit Liedern von Hedûr / Solace of Time.

Foto: Aynur by Photographer Muhsin Akgün