Electric Nightflight mit Julian Weber (20.04.2024)

In Stanislaw Lems dystopischem Roman „Der Futurologische Kongress“, dessen Handlung im Jahr 2039 angesiedelt ist, werden den Menschen allerlei „hirnkitzelnde“ Substanzen, Flüssigkeiten und Pastillen verabreicht. Vom „großen Falschmelder“ der nichts anderes macht, als Fake News zu verbreiten, sind sie so verwirrt, dass im schlimmsten Fall „Mindnapping“ droht, geistige Nötigung und Übernahme. Opfer haben dann mit der Wirklichkeit „keine Fühlung mehr“. Wenigstens herrscht eine „Pharmakokratie“, die tonnenweise Medizin unter die Leute bringt: „Perpetuan“, „Monstradin“ und „Ekstaside“, um nur drei Beispiele zu nennen. Die elektronische Musik kommt aus den „Grammophonen des Satans“ und Lem beschreibt sie als tumultuöses, durchaus unheimliches Spektakel. Ob der polnische SciFi-Autor die für ihn 1971 noch fernere Zukunft der 30er Jahre des 21. Jahrhunderts zu pessimistisch vorausgehen hat? Wir wissen es nicht, bleiben daher gelassen und schenken dem großen, gütigen und deepen Groove weiterhin all unser Vertrauen.