Kaleidoskop Dunkel (17.06.2019)

Traurige und ärgerliche, verzweifelte und anklagende Songs lassen sich möglicherweise leichter schreiben als fröhliche. Vielleicht haben sie auch einen anderen Stellenwert, mehr Gewicht. Oder liegt es daran, dass die negativen Gemütszustände im Allgemeinen überwiegen oder man im glücklichen Zustand was anderes zu tun hat, als kathartisch ein Lied zu Papier zu bringen?

Auch die EmpfängerInnen von Musik dürsten deutlich mehr nach dieser, wenn sie etwas angeknackst sind - in sonniger Laune hat man ja was anderes zu tun. Darum kann man bei finsteren Songs aus dem Vollen Schöpfen wie im heutigen Kaleidoskop. Im Großen und Ganzen drehen sich die Stücke um die allgemeine Unzufriedenheit mit der Gegenwart oder, um The Membranes zu zitieren: „The 21st Century Is Killing Me“. Ein kleine Lichterkette am Ende des Tunnels wird es aber auch geben, versprochen.