Kramladen 27.05.2010
Schweizer Pop mit Hunger
Auch wenn die meisten Schweizer keine fremdländischen Minarette neben ihren einheimischen Kirchtürmen mögen, so schätzen doch sehr viele Schweizer die Musikstile fremder Kulturen als Bereicherung ihrer heimischen Popszene.
Stephan Eicher, der international bekannteste Songschreiber und Rocksänger aus der Schweiz sang gemeinsam mit dem muslimischen Musiker Ismael Lo aus dem Senegal. Das schweizerischste aller Instrumente, das Alphorn, spielt die junge Musikerin Eliana Burki zu Didgeridoo-Klängen der australischen Aboriginees, mischt ein andermal indische Tablas hinzu oder lässt ihre Alphorn-Töne zu afroamerikanischem Funk grooven. Die Graubündner Sängerin Corin Curschellas kooperiert mit Musikern aus Westafrika, andere schweizer Musiker wie die Folkpop-Sängerin Christine Lauterburg jodeln schon mal zu jamaikanischem Reggae, usw.
Die dreisprachige Schweiz offenbart die Weltoffenheit ihrer Musikszene nicht zuletzt in der avantgardistischen Kosmopolitin Erika Stucky. Die derzeit am meisten diskutierte (und dazu noch hoch gelobte) Musikerin aus der Schweiz ist die junge Sängerin, Songschreiberin und Instrumentalistin Sophie Hunger, die derzeit auf Deutschlandtour unterwegs ist. Als viel gereiste Diplomatentochter, aufgewachsen zwischen London, Bonn, Teheran und Zürich, ist ihr eine gewisse Weltläufigkeit eigen, was sich auch in ihren Eigenkompositionen spiegelt. Von Vorbehalten gegenüber dem Fremden, Andersartigen ist in ihren Texten nichts zu lesen; die Ängste ihrer Landsleute vor Überfremdung und zu vielen Minaretten teilt sie nicht. Sie kritisiert dagegen die Selbstbezogenheit ihrer eigenen Generation im Titelstück ihres neuen Albums.
Die Kritiker loben ihren niveauvollen Popstil internationalen Zuschnitts mit Elementen aus Folktradition, Jazzpop und Indierock.
„Hungers Musik ist für all jene, die im Pop den guten Geschmack, den Geist und die lyrische Auseinandersetzung mit der Gegenwart suchen.“ (ZEIT Online)
Im Mittelpunkt dieser Kramladen-Ausgabe steht ein Interview mit Sophie Hunger und ihr aktuelles Album „1983“. Und nicht nur am Rande geht es auch um weitere hörenswerte CD-Veröffentlichungen aus der Schweiz.
Auch wenn die meisten Schweizer keine fremdländischen Minarette neben ihren einheimischen Kirchtürmen mögen, so schätzen doch sehr viele Schweizer die Musikstile fremder Kulturen als Bereicherung ihrer heimischen Popszene.
Stephan Eicher, der international bekannteste Songschreiber und Rocksänger aus der Schweiz sang gemeinsam mit dem muslimischen Musiker Ismael Lo aus dem Senegal. Das schweizerischste aller Instrumente, das Alphorn, spielt die junge Musikerin Eliana Burki zu Didgeridoo-Klängen der australischen Aboriginees, mischt ein andermal indische Tablas hinzu oder lässt ihre Alphorn-Töne zu afroamerikanischem Funk grooven. Die Graubündner Sängerin Corin Curschellas kooperiert mit Musikern aus Westafrika, andere schweizer Musiker wie die Folkpop-Sängerin Christine Lauterburg jodeln schon mal zu jamaikanischem Reggae, usw.
Die dreisprachige Schweiz offenbart die Weltoffenheit ihrer Musikszene nicht zuletzt in der avantgardistischen Kosmopolitin Erika Stucky. Die derzeit am meisten diskutierte (und dazu noch hoch gelobte) Musikerin aus der Schweiz ist die junge Sängerin, Songschreiberin und Instrumentalistin Sophie Hunger, die derzeit auf Deutschlandtour unterwegs ist. Als viel gereiste Diplomatentochter, aufgewachsen zwischen London, Bonn, Teheran und Zürich, ist ihr eine gewisse Weltläufigkeit eigen, was sich auch in ihren Eigenkompositionen spiegelt. Von Vorbehalten gegenüber dem Fremden, Andersartigen ist in ihren Texten nichts zu lesen; die Ängste ihrer Landsleute vor Überfremdung und zu vielen Minaretten teilt sie nicht. Sie kritisiert dagegen die Selbstbezogenheit ihrer eigenen Generation im Titelstück ihres neuen Albums.
Die Kritiker loben ihren niveauvollen Popstil internationalen Zuschnitts mit Elementen aus Folktradition, Jazzpop und Indierock.
„Hungers Musik ist für all jene, die im Pop den guten Geschmack, den Geist und die lyrische Auseinandersetzung mit der Gegenwart suchen.“ (ZEIT Online)
Im Mittelpunkt dieser Kramladen-Ausgabe steht ein Interview mit Sophie Hunger und ihr aktuelles Album „1983“. Und nicht nur am Rande geht es auch um weitere hörenswerte CD-Veröffentlichungen aus der Schweiz.
Weitere Ausgaben von Kramladen
Playlist
1. |
Hank Shizzoe & The Directors / Forgive And Remember Headlines / Blue Rose |
… |
2. |
Sophie Hunger / Broken English 1983 / Two Gentlemen Records |
… |
3. |
Sophie Hunger / D’Red 1983 / Two Gentlemen Records |
… |
4. |
Christine Lauterburg / Funky Trümpi Echo der Zeit / Exil Musik |
… |
5. |
Christine Lauterburg / Muotataler Zwiegesang AErope / Juzz Records |
… |
6. |
Sophie Hunger / 1983 1983 / Two Gentlemen Records |
… |
7. |
Sophie Hunger / Invisible 1983 / Two Gentlemen Records |
… |
8. |
Stephan Eicher feat. Ismael Lo / Der Rand der Welt 1000 Vies / Mercury |
… |
9. |
Corin Curschellas / Fortuna Dal Diavel Sud Des Alpes / EFA |
… |
10. |
Eliana Burki / Heartbeat Heartbeat Funky Swiss Alphorn / Suonix / Edel Kultur |
… |
11. |
Andreas Vollenweider / The Golden Dancing Shoe Air / Edel Kultur |
… |
12. |
Sophie Hunger / Lovesong To Everyone 1983 / Two Gentlemen Records |
… |
Kommentare