Raw Power Prison Blues – Musik und Gefängnis in den USA

Auf der Suche nach „ursprünglichen“, von Außenwelt und Musikindustrie möglichst unberührten Klängen, besuchte der einflussreiche Musikethnologe Alan Lomax ab den 1930er-Jahren mehrere US-amerikanische Gefängnisse und zeichnete dort Häftlingsgesänge auf. Die bekanntesten Aufnahmen entstanden in den Jahren 1947 und 1948 im Mississippi State Penitentiary, einer Haftanstalt, die damals als eine der härtesten ihrer Art galt. Das im Volksmund auch „Parchman Farm“ genannte Zuchthaus war berüchtigt für die schwere Arbeit, die Insass*innen dort verrichten mussten und den Profit, der aus derselben geschlagen wurde. Lomax fand dort eines der letzten Refugien für die während der körperlichen Arbeit gesungenen „Work Songs“, die aufgrund der zunehmenden Maschinisierung im Rest des Landes weitgehend ihres Zweckes beraubt worden waren. Die vorliegende Sendung ist diesen historischen Dokumenten gewidmet. Außerdem weitere Knastmusik von Johnny Cash bis Mac Dre.

Bild: Matea Buzuk