StadtMagazin Lisa Politt (Kabarettistin) zu Gast

Lisa Politt ist Kabarettistin und steht seit mittlerweile weit über 30 Jahren auf der Bühne. Sei es solo oder im Duo als „Herrchens Frauchen“ mit ihrem Partner Gunter Schmidt. Mit ihm zusammen betrieb sie auch fast 20 Jahre lang das „Polittbüro“, eine der wichtigsten Kabarettbühnen Hamburgs. Im Frühjahr 2022 wurde das Ende der Bühne angekündigt, die nun von Michel Abdollahi und Robert Oschatz unter dem Namen „Centralkomitee“ weitergeführt wird.

Lisa Politt selbst wollte zunächst singen, ist aber über Gunter Schmidt zum Kabarett gekommen, der zuvor schon mit Corny Littmann Theater gespielt hatte. Seit den 80er-Jahren vertritt sie linke und feministische Positionen auf Kabarett- und Fernsehbühnen, wie zum Beispiel in der Sendung „Die Anstalt“. Für sie war dabei immer klar: Wer Kabarett macht, ist politisch links. Eine Grundhaltung, die sich ihrer Ansicht nach geändert hat. Während konservative Perspektiven im Kabarett für sie nie möglich schienen, ist sie heute der Meinung, dass dies (leider) der Hauptstandpunkt der deutschen Kabarettszene sei.

Während sie nicht die Ansicht mancher Kolleg*innen vertritt, dass der schlichte Tabubruch ausreicht, ist die Provokation doch ein wichtiger Bestandteil ihrer Kunst. So bekam sie 1991 mit „Herrchens Frauchen“ zwar den Deutschen Kleinkunstpreis verliehen, wurde im öffentlich-rechtlichen Fernsehen allerdings nicht übertragen, da das Duo plante, einen Song mit dem Titel „Sperma ist ekelhaft“ zu spielen. 2003 hat die Bühnenkünstlerin als erste Frau den Hauptpreis des Deutschen Kabarettpreises verliehen bekommen.

Heute ist Lisa Politt im StadtMagazin bei Nils Lagoda zu Gast

Foto: Christine Schröder