StadtMagazin Mesut Bayraktar (Autor) zu Gast

Mesut Bayraktar hat Rechtswissenschaften und Philosophie studiert und arbeitet als Schriftsteller und Publizist. Mesut Bayraktar schreibt Essays und Literatur- und Theaterkritiken für verschiedene Zeitungen wie u. a. Neues Deutschland, junge Welt, Theater der Zeit und Yeni Hayat / Neues Leben. Im von ihm mitgegründeten Autor*innenverlag „nous - konfrontative Literatur“ veröffentlicht er auch Gedichte und Prosastücke. Sein Theaterstück „Die Belagerten“ erschien 2018 als Buch, sein Stück „Gastarbeiter-Monologe“ wurde in ganz Deutschland, unter anderem am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg aufgeführt. 2018 erschien auch sein erster Roman „Briefe aus Istanbul“. Nach „Wunsch der Verwüstlichen“ folgte das aktuellste seiner Bücher: „Aydin - Erinnerung an ein verweigertes Leben.“, gedruckt im Unrast Verlag.

Hierin macht sich Mesut Bayraktar biografisch auf Spurensuche und schreibt über einen türkischen Gastarbeiter namens Aydin, der von 1982 bis 1991 in Deutschland lebt, bis er kurz nach dem Mauerfall abgeschoben wird. Aydins Familie hält ihn für verschollen. Doch sie finden ihn ein Jahr nach der Abschiebung aus Deutschland in Istanbul, wo er auf der Straße lebt. Die Familie bringt Aydin in ihr Heimatdorf, allerdings nur so lange, bis es für ihn einen Platz in einer Psychiatrie am Schwarzen Meer gibt. Gegen seinen Willen wird Aydin dahin erneut abgeschoben und zu seinem Lebensende von dort wieder zurück ins Heimatdorf gebracht, in dem er dann „nach Jahren der Scheinexistenz“ stirbt. Mit dem Roman bringt Mesut Bayraktar eine post-migrantische Geschichte voller Gewalt und Trauer aufs Papier.

Heute ist Mesut Bayraktar im StadtMagazin bei Nils Lagoda zu Gast.

Foto: Eren Gültekin