StadtMagazin Hussam Al Zaher (Journalist) zu Gast

„kohero“ bedeutet Zusammenhalt auf Esperanto, einer zur Verständigung konstruierten Kunstsprache. Zusammenhalt auf- und Misstrauen abzubauen, ist das Ziel des gleichnamigen Hamburger Magazins. Vor sechs Jahren von Hussam Al Zaher unter dem Titel „Flüchtling“ gegründet, macht es sich zur Aufgabe, im Journalismus einen Platz für die Perspektiven von Menschen mit Fluchtgeschichte zu schaffen. Al Zaher selbst studierte in Damaskus erst Bauingenieurwesen, danach Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen. Gleichzeitig arbeitete er als Journalist. Als er 2015 nach seiner Flucht aus Syrien in Hamburg ankam, stellte er fest, dass vielmehr über Geflüchtete berichtet wurde, als dass diese selbst zu Wort kamen. So fehlte die Möglichkeit, von sich zu erzählen und Vorurteile abzubauen. Aus dem Bedürfnis heraus, die resultierende Isolation für Geflüchtete überwindbar zu machen und in Kontakt zu treten, entstand das Magazin „Flüchtling“.

Als solcher sieht sich Hussam Al Zaher nun nicht mehr. Die Umbenennung zu „kohero“ stellt statt der Fremdbezeichnung „Flüchtling“ nun Gemeinsamkeit und Verbindung in den Vordergrund. Primär durch Spenden und Anzeigenverkauf finanziert ist die „kohero“-Redaktion mittlerweile gewachsen und kann in Projekten wie dem Schreibtandem dazu beitragen, dass Sprachbarrieren gesenkt und Blickwinkel von Menschen mit und ohne Fluchtgeschichte geteilt werden können. Neben seiner Arbeit als Chefredakteur des Magazins, das mittlerweile durch einen Podcast ergänzt wird, schreibt Al Zaher die Kolumne „Hamburger, aber Halal“ bei der taz.

Im StadtMagazin ist Hussam Al Zaher diese Woche zu Gast bei Götz Bühler.