StadtMagazin Özlem Topçu (Journalistin) zu Gast

„Wie hättet ihr uns denn gerne?“ fragen Özlem Topçu und Richard C. Schneider in ihrem neuen Buch, das die gesammelte Briefkorrespondenz der beiden Journalist*innen zwischen November 2020 und November 2021 enthält. Darin reflektieren die Tochter türkischer Gastarbeiter*innen und der Sohn ungarischer Holocaustüberlebender ihre Erfahrungen in der deutschen Gesellschaft und machen den Druck spürbar, der auf den Schultern derjenigen lastet, die in Deutschland noch immer als „anders“ gelten. Nach „Wir neuen Deutschen. Wer wir sind, was wir wollen“ mit Alice Bota und Khuê Pham erscheint damit schon ihr zweites Werk, in dem sie sich gemeinsam mit Kolleg*innen mit ihrer und der Identität anderer Einwander*innen in zweiter Generation auseinandersetzt. Özlem Topçu, die nach ihrem Studium der Politik- und Islamwissenschaft ihre journalistische Ausbildung an der Axel Springer Journalistenschule absolvierte, wurde 2009 Redakteurin im Ressort Politik bei der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“. Vor zwei Jahren übernahm sie die stellvertretende Leitung des Ressorts Ausland beim „Spiegel“.

Seit ihren Anfängen im Hause Springer widmet sich die mehrfach ausgezeichnete Journalistin den Themen „Migration“ und „Integration“. Persönlichen Erlebnissen mit Hass und Diskriminierung gab sie von 2012-2015 gemeinsam mit ebenfalls betroffenen Kolleg*innen im Rahmen des Projektes „Hate Poetry“ eine Bühne. Für ihre selbstermächtigenden Performances, in denen die Mitglieder Hasskommentare in Form eines Poetry Slams vortragen, wurden sie 2014 als „Journalisten des Jahres“ ausgezeichnet. Wie der Titel „Wie hättet ihr uns denn gern?“ schon ankündigt, spielen ihre Erfahrungen als Projektionsfläche für verschiedenste Personengruppen auch in Topçus neuem Buch eine grundlegende Rolle.

Im StadtMagazin ist Özlem Topçu zu Gast bei Nils Lagoda.

Foto: Thies Rätzke