Zimmer 4 36 Believe In Yourself

"Glaub an Dich!". Wie ein Mantra singt die Kanadierin Katie Monks diese Zeile im Stück "Believe" ihrer Band Dilly Dally, die Monks vor neun Jahren mit ihrer Schul-Freundin Liz Ball gegründet hat. Und "Wenn ich nüchtern bin, kreischt meine Seele" in "Sober Motel".

Nur für kurze Zeit checkt Katie Monks in den Zustand der Nüchternheit ein. Erst wenn der Marijuana-Rausch sie daraus befreit, hört ihre Seele auf zu kreischen. "Heaven" heißt das zweite Album von Dilly Dally in Toronto, mit melancholischen Gitarren Feedbacks wie im amerikanischen Indie-Rock vor 25 Jahren.

Alte Soulmusik, aufgebrezelt durch digitale Produktion und synthetische Stimm-Verfremdung, macht der 76-Jährige Swamp Dogg auf seinem aktuellen Album, dessen Titel bestens beschreibt, was auf der Platte zu hören ist: "Love, Loss And Auto-Tune". Mit zwölf hat Swamp Dogg seine ersten Songs geschrieben. Damals, Mitte der 50er Jahre, hieß er noch Jerry Williams. Seitdem er in Sixties in den Muscle Sholes Studios in Alabama aufnahm, deren Sound als "Swamp Music" beschrieben wird, nennt er sich "Swamp Dogg". Ryan Olson hat das aktuelle Swamp Dogg-Album produziert. Olson hatte zwar bisher nichts mit altem Soul zu tun, wohl aber mit verfremdeten Stimmen – in den Songs seiner Band Poliça.

Octavian ist ein junger Rapper in London, dessen Eltern aus dem westafrikanischen Angola mach England kam. Octavian war Schüler der renommierten Brit Music School. Mit 15 flog er von der Schule, lief von zuhause weg und war für einige Zeit obdachlos. Heute ist Octavian 22. Sein erstes Album "Spaceman" klingt dann am besten, wenn seine westafrikanischen Wurzeln hörbar werden.

Bild: Albumcover "Spaceman" von Octavian.