Verspäteter Gruß aus Portugal: Nick Garrie mit „Chateau D’Oer Blues“

Foto des Musikers Nick Garrie, dessen

Nick Garries Songs wurden in den vergangenen Jahren wiederentdeckt (Foto: Nick Garrie Archive / Tapete Records)

Nick Garrie scheint es nicht besonders eilig zu haben. Dafür spricht die überaus entschlackte Psychedelic-Pop/Soft-Rock-Hybridmusik, die der 73-jährige Brite spielt. Und seine in seltsamen Bahnen verlaufene Karriere. Entdeckt wurde Garrie in den späten 60er-Jahren als Straßenmusiker in Südfrankreich. 1969 veröffentlichte er seine Debüt-LP „The Nightmare Of J.B. Stanislas“, die jedoch aufgrund von Tragödien rund um das Plattenlabel kommerziell im Sand verlief. Daraufhin hing Garrie die musikalische Karriere erst einmal auf den Nagel und tauschte sie gegen „herkömmliche“ Jobs: als Ski-Lehrer und als Leiter einer Heißluftballon-Produktion.

Jahrzehnte später ist „The Nightmare Of J.B. Stanislas“ für Psych-Folk-Connaisseur*innen ein absolutes Kultalbum geworden – und die Musik von Nick Garrie plötzlich so gefragt wie nie zuvor. Gut, dass er auf einen großen Back-Katalog aus unveröffentlichtem Material zurückgreifen kann. Im vergangenen Dezember veröffentlichte Garrie sein viertes Soloalbum „Summer Nights (The Lost Portuguese Session)“ – das er bereits zu Beginn des Jahrtausends während eines Portugal-Urlaubs aufnahm. Die Basis dieser LP war eine eigenwillige Akustikgitarre, die er in einer örtlichen Weinschänke fand. Diese erklingt klar und deutlich in dem Album-Highlight „Chateau D’Oer Blues“. Gitarre, Bongos und ein fröhlich klimperndes Piano bilden ein warmes Fundament, über das Garrie genussvoll seine Bariton-Stimme ausbreitet. Die angenehme Brise Nord-Portugals ist hier förmlich spürbar.

„Summer Nights (The Lost Portuguese Session)“ ist am 9. Dezember 2022 bei Tapete Records erschienen. „Chateau D’Oer Blues“ ist unser Track des Tages. Hört ihn Euch hier an:

Das könnte Dich auch interessieren:



Deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.