Am 14. September 1989 starb Damaso Alonso Prado 72-jährig in Mexico City. Anlass für das Tropeninstitut, sich dem Werk des großen Mambo Kings zu widmen – zwischen Kakophonie und Easy Listening, Musique Concréte und Striptease-Soundtrack. Geboren in Matanzas/Kuba lernte der Pianist bei den Casino-Orchestern im Havana sein Handwerk. Ende der 40er ging er nach Mexiko und trat mit seinen scharfkantigen Bläsersätzen die Mambo-Manía los. Bei seinen ersten Auftritten 1951 in New York gab es Massenaufläufe vor den Tanzsälen, und das, obwohl der Mambo alles andere als ein gemütliches Mainstream-Tanzvergnügen war. Mambo – ein Bantu-Ausdruck, der „Konversation mit den Göttern“ bedeutet – ist kein Tanzschritt, sondern Improvisation und Prado gab mit dissonanten Bläserkaskaden und seinen legendären „Uh!“-Stöhnern ständig hysterische Impulse auf die Tanzfläche, was die Tänzer begierig aufnahmen. Hier eine kleine Auswahl:
http://www.youtube.com/watch?v=0XPsPHXcZuE&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=1wzkELAaXPI
http://www.youtube.com/watch?v=KLfvO9xu8fs&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=R1C_Irek9HY&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=P3Gf4qUFP1I&feature=related
„I am a collector of cries and noises, elemental ones like seagulls on the shore, winds through the trees, men at work in a foundry“, sagte Perez Prado einmal. „Mambo is a movement back to nature, by means of rhythms based on such cries and noises, and on simple joys.“ Weshalb auch Holger Hiller schon einen Perez Prado-Remix gemacht hat – und Señor Coconut ist ja ohnehin ein Wiedergänger der große alten Bigband-Leaders.
Das Tropeninstitut, Samstag, 12.9., 18-19 Uhr, Wiederholung am Montag von 12-13 Uhr.