Drei Lieblingssongs von Felix Kubin

Felix Kubin bei seinem Besuch in der ByteFM Redaktion

Felix Kubin bei seinem Besuch in der ByteFM Redaktion

Felix Kubin ist ein Künstler, der in seiner Musik stets das Ungewöhnliche in den Vordergrund stellt. In seinen Kompositionen entlockt der Hamburger Elektronik- und Experimentalkünstler gerne Alltagsgegenständen wie Kühlschränken oder Küchenbesteck weltfremde Klänge. Es entstehen Tracks, die nahtlos zwischen Neue Deutsche Welle, Industrial und Neoklassik wechseln können.

So vielfältig und exzentrisch wie seine eigenen Songs ist auch die Musik, die er privat hört. Kubin hat uns für das ByteFM Mixtape seine aktuellen neun Lieblingssongs gezeigt. Drei davon präsentieren wir hier, den Rest hört Ihr am 17. November 2018 um 12 Uhr im ByteFM Mixtape mit Felix Kubin.

Jane Weaver – „Don‘t Take My Soul“

Felix Kubin: Das ist eher leichtere Musik, die aber trotzdem eine exzentrische Note hat. Der Song ist von einer Platte namens „The Silver Globe“, benannt nach einem Science-Fiction-Film von Andrzej Zulawski, ein ganz merkwürdiger polnischer Regisseur, der zum Teil sehr extreme Filme gemacht hat. Der Song trägt mich so ein bisschen auf Wolken durch mein Studio, wenn ich dann gehe, hab ich das Gefühl, ich habe Watte unter meinen Füßen.

Gelbart – „Poem Competition“

Adi Gelbart kenne ich sehr gut. Entdeckt habe ich ihn bei „Demo Dandies“, einer Veranstaltung, die ich mit meinem Freund Felix Raeithel in Berlin mache. Dafür machen wir immer einen Aufruf, dass Leute Demos mitnehmen sollen – und die sind dann das einzige, was wir als DJs auflegen. Normalerweise führen DJs einem ja immer vor, was für eine tolle Plattensammlung sie haben – wir machen das genaue Gegenteil und spielen nur die Musik des Publikums. Dort habe ich dann tatsächlich auch ein Demo von Gelbart bekommen, mittlerweile ist er auf meinem Label Gagarin Records. Auch so ein Mensch, der ziemlich unberechenbar ist, erst macht er einen Film, jetzt ein Buch. Es heißt „Egglike“ und sieht auch ein bisschen nach Science-Fiction aus, das Thema scheint mich gerade sehr zu beschäftigen. Gelbart ist ein total unterschätzter Künstler, der mit seinem Talent eigentlich schon weltberühmt sein sollte. Er hat sich über die Jahre immer mehr Instrumente selbst beigebracht, erst Gitarre und Keyboard, jetzt auch Cembalo, Schlagzeug, Saxophon, Kontrabass Bassklarinette und ganz viele Synthesizer. Auf jeden Fall ein totaler Analog-Nerd. Alles, was man bei „Poem Competition“ hört, hat er selbst gespielt. Klingt sehr nach Filmmusik, sehr dramatisch.

Diskette – „Joystick Jerk“

Matt Wand ist ein Künstler, den man vielleicht noch von früher kennt aus der Gruppe Stockhausen And Walkman. Er hat auch einige Sachen solo veröffentlicht und dabei immer den Schalk im Nacken. Bei Matt Wand muss man immer darauf aufpassen, dass man nicht aufs Glatteis geführt wird – und bei der Platte, von der dieses Stück ist, weiß ich, dass es Glatteis ist. Sie heißt „Entertainig The Invalid“ und besteht angeblich aus ganz vielen Einzelkünstlern – ich bin mir aber sicher, dass er das alles selber produziert hat.

Für sein ByteFM Mixtape hat Felix Kubin neun Lieblingssongs, die ihn gerade beschäftigen, zusammengestellt: Die Sendung hört Ihr am 17. November 2018 um 12 Uhr auf ByteFM.

Sendung verpasst? Mitglieder im Förderverein „Freunde von ByteFM“ können das ByteFM Mixtape mit Felix Kubin vom 17. November 2018 in unserem Sendungsarchiv nachhören!

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