Die Wechselwirkungen zwischen Popmusik und Protest sind vielschichtig und ziehen sich wie eine rote Linie durch das vergangene Jahrhundert. Aber auch in unserer Zeit kann der richtige Song im richtigen Moment den Funken überspringen lassen und die Massen beflügeln. „POW!“ von Lethal Bizzle ist so ein Musikstück, das den „Mob“ zum Kochen bringt und archaische Kollektvinstinkte stimuliert. Dan Hancox hat sich im Guardian mit Wirkung und Geschichte dieses Tracks im Zusammenhanng mit den jüngsten Studentenprotesten in London auseinandergesetzt.
Das „Paradoxon der Wahl“ dürfte für viele von uns, Konsumenten als Hauptberuf, ein nicht allzu unbekanntes Phänomen sein. In der NZZ schreibt der Literaturwissenschaftler Tomasz Kurianowicz über diese negative Begleiterscheinung des Kapitalismus, welche durch die virtuelle Vernetzung unserer globalisierten Welt immer akuter wird.
Wirtschaftliche Prozesse machen bekanntlich auch keinen Bogen um die, zumindest für uns, schönste aller Künste: Helienne Lindvall beschäftigt sich im Guardian mit der Übernahme des letzten britischen Majorlabel EMI durch die US-Investmentbank Citigroup und eine ungewisse Zukunft für Künstler und Veröffentlichungen.
Währenddessen sind die Proteste in Ägypten nicht wie von den Autoritäten erhofft abgeebbt, sondern angestiegen. Mit der sehenswerten Bildergalerie von der New York Times kann man sich einnen Eindruck von der sich zuspitzenden Lage in Kairo machen. Einen eher pessimistisch geprägten Ausblick und eine beispielhafte Rückschau auf politische Szenarien in Ländern des Nahen Ostens, die sich nach erfolgter Revolution auch in Ägypten manifestieren könnten, gibt uns Michael Wolffson im Tagesspiegel.